Oberhausen. Der Oberhausener Axel Zimmermann ärgert sich über zu enge Gänge in den Stoag-Fahrzeugen. Kauft er vorne ein Ticket, kommt er nicht nach hinten durch.

Axel Zimmermann leidet an einer Wirbelsäulenerkrankung und ist auf einen Rollator angewiesen. Ab und an nutzt der 54-Jährige für Besorgungen den Bus. Dabei ist er auf ein für ihn schwerwiegendes Problem gestoßen. „Ich steige meist vorne ein, um mir beim Fahrer ein Einzelticket zu kaufen, nur leider komme ich von dort mit meinem Rollator nicht nach hinten durch.“ Haltestangen verengten die Busmitte so sehr, dass er mit seiner Gehhilfe steckenbliebe.

„Also muss ich nach dem Lösen des Fahrscheines vorne aus- und hinten wieder einsteigen.“ Das sei umständlich. Außerdem hätte sich hinter ihm in der Zwischenzeit meist eine lange Schlange gebildet. „Was meinen Sie, was da los ist, wenn die alle wieder raus müssen!“

Axel Zimmermann hält die gelben Haltestangen für eine bauliche Fehlkonstruktion. „Ich bin ja nicht der einzige Oberhausener, der auf einen Rollator angewiesen ist.“ Er schlägt vor: „Wieso bringt die Stoag diese Griffe nicht einfach ein wenig höher an, dann kämen auch wir damit durch?“

Für die Sicherheit der Fahrgäste

Stoag-Sprecherin Sabine Müller hält dem entgegen: „Für Fahrgäste mit Rollator ist der Einstieg an Türe 2 vorgesehen.“ Denn diese Hintertür biete einen hindernisfreien Einstieg. Sie sei besonders breit und es gäbe Haltebügel zum Festhalten beim Ein- und Ausstieg, was vor allem für gehbeeinträchtigte Menschen eine wichtige Hilfe sei.

Außerdem gebe es im hinteren Busbereich den nötigen Platz zum Rangieren. „Die für Rollatornutzer vorgesehenen Sitzplätze sind ebenfalls direkt erreichbar.“ Die Gänge im Bus seien für Rollatoren generell nicht geeignet. „Dafür sind sie zu schmal.“ Und was die Haltestangen betrifft: „Eine ausreichende Anzahl an Längs- und Querstangen dient doch der Sicherheit der Fahrgäste.“

Diese Stangen erleichterten außerdem das Hinsetzen und Aufstehen. Sowohl Haltestangen als auch Haltegriffe in den Stoag-Bussen entsprächen den Richtlinien für Linienbusse – „und sind deshalb nicht beliebig änderbar“.

Vierertickets für Ab-und-zu-Fahrer

Die Stoag bietet übrigens spezielle Sicherheitstrainings für Rollatornutzer an. Das nächste Training findet am 18. September vormittags am Busbahnhof in Sterkrade statt. „Wir empfehlen dabei immer, eine kleine Menge an Tickets im Voraus zu kaufen, so dass sie im Fahrzeug nur noch entwertet werden müssen“, sagt Müller.

Das habe sich nach Angaben vieler Teilnehmer im Alltag bewährt. Der Entwerter befinde sich außerdem direkt im Einstiegsbereich der Hintertür.

Für Fahrgäste, die gelegentlich den Bus nutzten, seien die günstigeren Vierertickets geeignet. „Diese Tickets, aber auch alle anderen Fahrkarten gibt es im Vorverkauf in unseren drei Kunden-Centern sowie in rund 50 Vorverkaufsstellen in Oberhausen.“

Axel Zimmermann stellte bei seinen Fahrten außerdem fest, „dass Busse in Höhe des Kaisergartens häufiger zu früh abfahren“. Müller dazu: „Das leite ich an unseren Fahrdienst weiter. Generell bitten wir bei so etwas um Datum, Uhrzeit, Linie und Fahrtrichtung.“