Oberhausen. . Im Königshütter Park können sich behinderte Menschen künftig fit halten. Zur Auswahl der Geräte befragte die Stadt jetzt Bewohner eines Altenheims.

Für 70.000 Euro hübscht die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) in diesem Jahr den Königshütter Park auf. In vier Einbuchtungen am Wegesrand sollen dabei auch Geräte aufgestellt werden, an denen Senioren sich beweglich halten können. Für die Auswahl dieser Geräte ließ sich das Büro für Chancengleichheit bei der Stadt jetzt etwas Besonderes einfallen. Es holte dazu den Rat von Betroffenen ein. Bewohner des Seniorenwohnparks an der Haven­steinstraße durften die Auswahl treffen.

Houda Feketic, die Leiterin des Hauses, hatte dazu in einen Gruppenraum des Hauses eingeladen. Sie selbst bediente dabei den Computer. Damit warf sie nacheinander Bilder von rund 20 Geräten eines Herstellers aus dem Lippischen an die Wand. Sieben Bewohner des Hauses hatten bei ihr Platz genommen.

Jedes Gerät kostet rund 3000 Euro

Nese Özcelik vom Büro für Chancengleichheit erklärte ihnen die Umgestaltung des Parks. Der liegt an der Tannenbergstraße/ Ecke Ebertstraße in der City. „Dort wurden schon Stufen beseitigt, damit man ihn auch mit Rollator oder Kinderwagen gut begehen kann“, erklärte sie. Dann spielte Houda Feketic den Teilnehmern Kurzfilme des Herstellers ein. Sie demonstrierten, wie man sich an den Geräten sportlich betätigt.

Die vier ausgewählten Geräte

Ausgewählt wurden am Ende vier Geräte: Mit dem Armzugtrainer können Rollstuhlfahrer sich an den Armen aus dem Rollstuhl hochziehen. Am Rückentrainer kann man im Sitzen und im Stehen die Rückenmuskulatur stärken. Der Gleichgewichtstrainer schult die Gangsicherheit, indem man auf unebenem Boden an einer Stange geht. Schließlich trainiert ein Gerät die Beweglichkeit des Oberkörpers, indem man Gewichte auf einer Stange verschiebt.

Die Geräte sollen in den Sommerferien aufgestellt werden. Mit einem Parkfest werden sie am 21. August eingeweiht, kündigt das Büro für Gleichstellung der Stadtverwaltung an.

Mit dem Sprungtrainer konnten sich die alten Herrschaften am wenigsten anfreunden. Das Aluminium-Gerät besteht aus einer Höhenskala, vor der man versucht, möglichst hoch zu springen und die Skala anzutippen. Kein Wunder, denn viele der Heimbewohner sind körperlich schon stark eingeschränkt. Deshalb kam auch das Rückenmassagegerät nicht in Frage. Auch daran muss man stehen.

Einigung auf vier Geräte

„Sie entscheiden stellvertretend für alle Oberhausener“, machten ihnen die beiden Frauen Mut. Und so einigte man sich schließlich auf vier Geräte, die man vorzugsweise im Sitzen oder mit Haltestange benutzen kann. „Jedes Gerät kostet mit Einbau ungefähr 3000 Euro“, sagte Nese Özcelik.

Die Senioren hatten ganz andere Sorgen: „Wir kommen doch da gar nicht hin“, wunderte sich eine Frau. Aber die Heimleiterin entgegnete ihr, demnächst werde ein Kleinbus angeschafft, mit dem genau das möglich werde. Vor allem ein älterer Herr dachte eifrig mit: „Gibt es dort schattenspendende Bäume?“, fragte er. Aber auch: „Sind die Kieswege für Rollstuhlfahrer geeignet?“ Und: „Sind da im Park Toiletten?“ Fragen, die Nese Özcelik nicht alle beantworten konnte. Vor allem gab er ihr die Anregung mit, nach zwei Jahren mal zu kontrollieren, wie die Geräte angenommen wurden.