Oberhausen.. Bei einem Unfall auf einem Karussell sind am Abend vier Besucher der Fronleichnamskirmes schwer verletzt worden. Die Polizei ermittelt.
Die Oberhausener Fronleichnamskirmes wurde am Samstagabend von einem schweren Karussell-Unfall überschattet: Im "Love Express" wurden gegen 21.30 Uhr drei Frauen und ein Mann schwer verletzt. Sie mussten teils noch in der Nacht operiert werden. Lebensgefahr besteht laut Polizei aber nicht.
Die genaue Unfallursache steht noch nicht fest. Einen Anfangsverdacht gibt es aber: Vermutlich haben sich während der Fahrt Teile von Wagen oder Karussellaufbau gelöst, erklärte Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber am Sonntagmorgen. Die Opfer seien dann wohl von den umherfliegenden Teilen getroffen worden. Ob der Unfall bei voller Geschwindigkeit passierte konnte er nicht sagen.
Lösten sich während der Fahrt Teile des Karussells?
Die Ermittlungen gehen am Sonntag weiter – der "Love Express" bleibt erstmal dicht, Polizei und TÜV-Gutachter nehmen das Fahrgeschäft genau unter die Lupe. Bislang können weder ein technischer Defekt noch menschliches Versagen ausgeschlossen werden, so Wilming-Weber.
Das Karussell steht an der St.-Clemens-Kirche in Oberhausen-Sterkrade. Es funktioniert wie der "Musikexpress" – die Wagen rasen auf einer hügeligen Wellenbahn im Kreis. Die restliche Fronleichnamskirmes ist von den Ermittlungen nicht betroffen. Der Betrieb läuft wie gewohnt weiter.
Viele Kirmesbesucher standen unter Schock
Die vier Schwerverletzten (19/20/43/44 Jahre) stammen aus Oberhausen und Essen. Die drei Frauen kamen mit Verdacht auf Schädelbruch, Kieferbruch und Schulterbruch ins Krankenhaus. Wie die Oberhausener Feuerwehr am Sonntagmorgen berichtet, wurde die am schwersten verletzte junge Frau noch in der Nacht von Oberhausen ins Uniklinikum nach Essen verlegt. Bei ihr wurden Brüche im Gesichtsbereich und ein Schädel-Hirn-Trauma diagnostiziert. Der Zustand der jungen Frau ist nach Angaben der Klinik aber stabil. Sie soll im Laufe des Tages die Intensivstation verlassen.
15 weitere Kirmesbesucher, die auch im Karussell gesessen oder angestanden hatten und das Unglück aus nächster Nähe erlebt hatten, wurden wegen eines Schocks von Seelsorgern und Ärzten betreut. Die Notfallseelsorger kümmerten sich auch am späten Abend noch um zwei bis drei Besucher. Auch Superintendent Joachim Deterding befand sich unter den Helfern.
Sichtschutz schützte Verletzte vor Gaffern
Während sich die Einsatzkräfte von Rotem Kreuz und Feuerwehr um die Verletzten kümmerten, sperrte die Polizei zügig die Steinbrinkstraße zwischen Finanz- und Brandenburgerstraße für ihre Ermittlungen ab. Innerhalb kurzer Zeit kümmerten sich drei Notärzte sowie die Besatzungen von vier Rettungswagen sowie weiterer Krankenwagen um die Verletzten.
Ein Sichtschutz verhinderte nun Blicke in das betroffene Karussell. Schaulustige warteten vergeblich an der Absperrung darauf, einen Blick ins Fahrgeschäft werfen zu können. Budenbesitzer im abgesperrten Bereich, darunter überwiegend "fliegende Händler" mit Schmuck und Souvenirs, bauten ihre Stände ab. Die Fronleichnamskirmes lief nach dem Unfall aber weiter. Nur die Karussells in unmittelbarer Nähe des "Love Express" stellten laut Stadtsprecher die Musik ab.
Während die Ermittlungen zur Unglücksursache weitergehen, öffnete die Fronleichnamskirmes am Sonntagmorgen wieder regulär, bereits um 12 Uhr waren bereits viele Menschen auf dem Rummelplatz unterwegs. schon wieder werde die Kirmes wieder regulär geöffnet, so der Stadtsprecher.