Oberhausen. Eigentlich kennt man ihn weniger als Steinberger, mehr als Emil Steinberger, vor allem aber als Emil. Und da garantiert der Schweizer Allrounder, der Komiker und Kabarettist, der Schauspieler und Zeichner volle Häuser.
Das Ebertbad machte da keine Ausnahme, als der Ehrenbürger Luzerns jetzt mit seiner kabarettistischen Lesung „3 Engel” dort gastierte. Emil ist einer, der den Menschen aufs Maul schaut und ihnen nicht danach redet, der ihnen auf die Finger schaut und nicht darauf haut. Sein Humor ist, wenn er die Tücken der Mitmenschen und ihres Alltags aufs Korn nimmt, so liebenswert, dass man ihm selbst die Boshaftigkeiten nicht übelnimmt. Und das Publikum sieht ihm auch sein breites Grinsen nach, wenn er es mit einer wahren Lügengeschichte hinters Licht geführt hat. Ob es ihm allerdings alle wahren Geschichten auch als wahr abnimmt, mag dahingestellt bleiben. Manches ist so kurios, so absurd, dass es doch eigentlich dem Hirn dieses genialen Eidgenossen entsprungen sein muss, der keinen Käse und folgerichtig auch keine Löcher fabriziert.
Natürlich sind es vor allem seine Landsleute, die Emil mit charmantem Biss karikiert, und mit der Behäbigkeit, die man ihnen so gern nachsagt. Auch die Tiefen und Untiefen der deutschen Sprache, die für die Schweizer ja wie eine Fremdsprache sei, lotet er hinterwitzig aus. Er erzählt von der Flucht vor einem selbstgewählten Sabatjahr, als man ihm in diesem keine Ruhe ließ, in die US-Metropole New York. Auch aus den Erlebnissen darüber liest er.
Und er wäre nicht Emil, finge er als Zugabe nicht eine Geschichte an, die das Publikum dann zu Hause zu Ende lesen möge. So schreibt man Verkaufszahlen.
Emil Steinberger: Kein Schweizer Käse
