Oberhausen. Die Fällungen in Brinkmanns Wäldchen sorgten 2014 für viel Aufregung. Jetzt zeigt Förster Markus Herber, wie die Natur darauf reagiert.

Die Buchen, die jetzt langsam das Brinkmanns-Wäldchen an der Stadtgrenze zwischen Bottrop und Oberhausen für sich erobern, sind noch klein. Doch sie breiten sich aus. Teilweise ist der Waldboden fast von einem Buchenteppich bedeckt. Zwischendurch recken sich junge Ahorntriebe in die Höhe. Für Förster Markus Herber ist dieser Anblick Beleg dafür, dass die Natur vieles allein regelt.

Vor einem Jahr hat der Landesbetrieb Wald und Holz das Wäldchen im Fuhlenbrock durchforstet und dabei auch viele alte Buchen gefällt. Das hatte zu heftigen Protesten der Anwohner und Naturschutzverbände geführt. Sogar Landesumweltminister Remmel hatten die Bürger eingeschaltet

Nun zeigt Herber den hellen, grünen Waldboden. „Wir haben Bäume rausgehauen und dadurch Licht in der Kronenschicht geschaffen“, erklärt er noch einmal das Vorgehen. Dadurch, dass das Licht nun auf den Boden fällt, könne die vorhandene Naturverjüngung besser wachsen. Und tatsächlich keimen an vielen Stellen junge Buchen. „Auch Eichen und Kirschen haben wir gesehen“, sagt Herber. Da hier keine Rehe lebten, bestehe keine Gefahr, dass die jungen Bäume abgefressen werden.

Herber deutet auf die Kräuter, die jetzt hier wachsen. „Auch das gehört zum Wald“, sagt er mit Blick auf die Haimsimse, die hier jetzt wächst. Gleiches gelte für Brennnesseln, die auch gut sichtbar in dem Waldstück wachsen, für Raupen seien die wichtig. Für die nachwachsenden Buchen sei das kein Problem, sagt der Förster. Die seien „schattenertragend“ und könnten einiges an Begleitvegetation aushalten. Trotzdem gelte es nun aufzupassen, dass nirgendwo zu viele Brombeerranken oder Adlerfarne wachsen. „In solchen Bereichen muss man dann eventuell nachhelfen.“ Das sei aber auch eine Entscheidung des Waldbesitzers. Das ist nicht mehr derselbe wie im vergangenen Jahr. Der Wald wurde verkauft.

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© Fabian Strauch

Bisher, so Herber, sei noch nichts nachgepflanzt worden. Er warnt vor „Übereifer“ im Wald: „Wir wollen zwei Jahre sehen, was die Natur hervorbringt.“ Denn das sei in der Regel das beste, gehe es doch auf einen großen Genpool zurück, nicht vergleichbar mit Pflanzen aus der Baumschule. An einigen Stellen liegen noch Äste und sogar Teile der Stämme der gefällten Bäume.

Als „Habitatbäume“ sollen sie Tieren und Pflanzen als Nahrung und Unterschlupf dienen. Außerdem wirken sie auf einige Spaziergänger wie natürliche Barrieren, sie bleiben auf den Wegen. Herber hofft, dass auch die jungen Buchen, wenn sie größer werden, diesen Effekt haben.

Außerdem hielten die jungen Bäume Feuchtigkeit besser im Boden und sie nähmen im Wachstum auch C02 auf.