Im Osterfelder Ortsteil Vondern ist Geduld gefragt. Seit über drei Jahren sind die Anwohner des Viertels mit der historischen Burg immer wieder umringt von Baustellen. Lastwagen machen Lärm, Vollsperrungen müssen umgangen und längere Fußmärsche zum Bus in Kauf genommen werden. Nach Straßensanierung, Brückenabriss und vielen Verzögerungen gehen die Arbeiten nun in die vorerst letzte Runde: Der Abwasserkanal an der Arminstraße wird saniert.

Busse fahren Umwege

Seit einer Woche arbeitet das Wasserunternehmen RWW an der hinteren Arminstraße. Leitungen werden verlegt, bevor der Kanalbau beginnt. Busse fahren schon seit Wochen auf Umleitungsstrecken, weil die Baustelle längst hätte starten sollen. Bei Anwohnern wie Hans Schäper sorgt das für Ärger: „Wegen der letzten Baustelle kam man mit dem Auto nicht mehr weg, jetzt sind die Busse das Problem.“

Mit Bauarbeiten in der Nachbarstadt Essen hat der Ärger im Vonderner Viertel seinen Lauf genommen. Lastwagen kamen nur über die Osterfelder Arminstraße zur Baustelle am Umspannwerk in Dellwig. Die bereits schwer lädierte Straße sollte im Sommer 2012 auf dem Stück Glückauf- bis Wiesenstraße saniert werden. Weil sich die beauftragte Firma aber beim vorgeschriebenen Sicherheitsabstand für ihre Mitarbeiter verschätzt hatte, verzögerte sich der Start an der zwischenzeitlich eingerichteten Baustelle immer wieder. Erst seit Herbst 2013 ist dieser Teil der Arminstraße fertig.

Die der Sühlstraße in Borbeck sollte folgen, bevor ab Mai 2014 eine über 100 Jahre alte marode Brücke zwischen den Ortsteilen abgerissen werden konnte. Fast ein Jahr dauerten die Arbeiten an der Breilstraße; Anwohner kamen nur über Umwege aus dem Viertel.

Seit Ostern ist die Brücke zwar freigegeben, doch gleich im Anschluss sollen nun Kanal und Fahrbahn der Arminstraße zwischen Wiesen- und Breilstraße saniert werden. Starten konnte RWW „wegen diverser Abstimmungen mit Anliegern“, so das Unternehmen, aber erst in dieser Woche. Die hintere Arminstraße ist nur einseitig zu befahren, mit Start des Kanalbaus ist eine Sperrung zu erwarten.

Bis dahin, so hatten Bürger jüngst bei einer Versammlung vor Rathausmitarbeitern und Politikern gefordert, sollten wenigstens die Busse wieder regulär durchs Viertel fahren. Bezirksbürgermeister Thomas Krey (SPD) stimmt zu: „Besonders für Ältere und Kinder ist der weite Weg zum Bus ärgerlich.“ Eine Verbesserung ist laut Stoag aber zunächst nicht zu erwarten: Die nur einseitige Baustelle von RWW lasse nicht genug Platz für Busse.