Oberhausen. Heimlich ausgesetzte Exoten haben im Wasserlauf entlang der Centro-Promenade in Oberhausen ein Zuhause gefunden. Doch es gibt auch Probleme.

Die Neue Mitte bietet mit ihren Geschäften, Freizeitmöglichkeiten und Veranstaltungen in der Arena schon so manches für Besucher. Doch die „heimlichen Stars“ sind für viele an einer eher ungewöhnlichen Stelle zu finden: stattliche Koi-Karpfen, die sich gleich scharenweise im schmalen Kanal entlang der Promenade tummeln.

Fast an jedem Tag mit gutem Wetter kann man vor allem Familien mit kleinen Kindern dabei beobachten, wie diese einen ausführlichen Blick in den kleinen Kanal werfen, der sich einmal an der Promenade entlang zieht. Dabei fällt unkundigen Besuchern meist erst beim zweiten Blick auf, was es dort überhaupt zu bestaunen gibt: riesige Fische, die sich bis an die Oberfläche und manchmal auch bis an das nahegelegene Ufer trauen. Doch wie sind die exotischen Zuchttiere überhaupt dort gelandet? Centro-Sprecher Jens Knetsch vermutet, dass die Tiere wohl eher zufällig eine neue Heimat in der Neuen Mitte gefunden haben. „Wir glauben, dass ursprünglich einige Tiere heimlich ausgewildert worden sind und diese sich dann vermehrt haben. Von uns wurden sie jedenfalls nicht angestammt“, erklärt der Sprecher, wohlwissend um mögliche Interessenkonflikte zwischen Tierschutz und dem schönen Anblick der teils fast meterlangen Zierfische. „Jetzt sind die Fische aber einfach da und gehören nun zur Promenade dazu,“ sagt Knetsch.

Viele Besucher füttern die Kois mit Speiseresten

Besonders betreut werden die Fische nicht, sie ernähren sich vorwiegend aus den natürlichen Quellen die der Kanal zu bieten hat – etwa Insektenlarven oder kleinere Schnecken. Fatalerweise lässt sich mancher Passant dazu hinreißen, die Tiere mit Speiseresten zu füttern. Eine Praxis, die man beim Centro-Management verständlicherweise nicht gerne sieht: „Weder für die Gesundheit der angestammten Tierwelt noch für die allgemeine Sauberkeit im Becken sind die Abfälle besonders zuträglich. Deshalb weisen seit einiger Zeit auch an vielen Stellen Schilder darauf hin, dass die Tiere nicht mehr gefüttert werden sollen.“