Oberhausen. . Feuerwehrleute in Oberhausen demonstrieren, wie eng oft die Straßen für die Fahrzeuge sind und wie viel Zeit das bei Einsätzen kosten kann.

Dirk Gluschke manövriert an einem Vormittag die zehn Meter lange, 3,30 Meter hohe und 15 Tonnen schwere Drehleiter der Feuerwehr Oberhausen mit großer Gelassenheit durch engste Straßen. Brandoberamtsrat Rainer Porsch sagt da nur: „Stellen Sie sich jetzt vor, es ist nachts, es brennt, Menschen sind in Gefahr, Sie haben Einsatzstress.“ Klar, da sollte besser kein Auto falsch parken und die Straße versperren.

Aber gerade abends, wenn alle Leute zu Hause sind, wenn es meist auch brennt, wird es oft schwierig, das Rettungsfahrzeug, das immer in der Mitte eines Löschzuges fährt, durch Nadelöhr-gleiche Straßen zu steuern. „Da geht Zeit verloren“, sagt Porsch. Im Zweifelsfall werden Autos mit der Drehleiter zur Seite geschoben.

Nur erfahrene Feuerwehrleute ans Steuern

Die Drehleiter, in Oberhausen hat jeder Löschzug eine, zusätzlich gibt es ein Ersatzfahrzeug, ist wichtig. Sie wird zur Rettung von Menschen aus Gebäuden eingesetzt, die höher als zwei Stockwerke sind - bis hin zur Hochhausgröße von 23 Metern. Sie dient auch den Feuerwehrleuten als möglicher Rückzugsort aus einem brennenden Haus. Und über sie werden Löschschläuche zur zusätzlichen Brandbekämpfung positioniert.

Nur erfahrene Feuerwehrleute, mit rund zehn Dienstjahren und einer achtwöchigen Zusatzausbildung dürfen das Hightech-Fahrzeug steuern, verdeutlicht Lehrkoordinator Ralf Walkowiak. Dirk Gluschke ist so eine erfahrene Kraft, er biegt gerade in die Walter-Flex-Straße ein. Hier parken Pkw oft auf beiden Straßenseiten, obwohl auf einer absolutes Halteverbot herrscht. Hier kann es also eng werden. Anders auf der Johann-Schäfer-Straße. „Hier fährt ein Bus lang, da achtet schon die Stoag darauf, die Polizei zu informieren, wenn etwas nicht stimmt“, sagt Porsch.

Die Nerven liegen blank

Gerade im Einfahrtbereich der Nohlstraße parkt ein Lieferwagen mit geöffneter Tür. Es ist sehr eng. Als Gluschke den Kaplan-Küppers-Weg ansteuert, sagt Porsch: „Das ist auch für Stadtplaner ein Anreiz, zuzusehen, dass Straßen auch befahrbar bleiben.“

Kriminell wird es dann an der kleinen Maybachstraße. Dort ist ein Zaun, dort parken Autos. Ralf Walkowiak muss aus dem Wagen springen und draußen dirigieren. Ein Stück weiter auf der Stöckmann­straße, auf der an beiden Seiten Autos parken, ist ebenfalls Maßarbeit gefragt. Langsam schiebt sich die Drehleiter da durch. Da kann man sich schon vorstellen, wie das bei einem Einsatz ist. Wenn es gilt, Menschen aus einem brennenden Haus zu retten. Dass da die Nerven der Feuerwehrleute blank liegen und jeder Zeitverlust durch rücksichtslos oder falsch geparkte Autos Leben kosten kann.