Oberhausen. . Weil sich manche Besucher des Oberhausener Kaisergartens nicht an die Regeln halten, müssen immer wieder Tiere mit Verletzungen eingeschläfert werden.
Das Tiergehege am Kaisergarten ist ein Kleinod. Es ist für alle Menschen da. Der Eintritt ist kostenlos. Doch wenn sich Besucher nicht an die Regeln dort halten, ist diese Idylle bedroht, dann hat das nicht selten tödliche Folgen für die Tiere des Geheges.
Schaf stirbt an Eislöffel
So eine ganz banale Regel nennt Alexander Höfer, Pressesprecher der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM), die das Tiergehege betreibt. „Müll gehört in die Mülltonne“, sagt Höfer. „Die Leute werfen ihren Müll aber oft auf den Weg, und dann gelangt er in die Gehege“, schildert Dr. Anette Perrey, Biologin und Leiterin des Tiergeheges. So fraß kürzlich ein Bentheimer Schaf ein Eislöffelchen. „Der Löffel blieb in der Speiseröhre des Tieres stecken, das Schaf, das schlimm litt, war nicht mehr zu retten“, sagt Tierpflegerin Claudia Schmalz.
Notgeschlachtet werden mussten auch zwei frei im Park herumlaufende Crölwitzer Puten, die von einem Hund gebissen wurden. „Das geht uns hier immer ziemlich nahe, wenn so etwas passiert“, erklärt Anette Perrey. Sie appelliert an die Hundebesitzer, ihre Tiere an der Leine zu lassen. Dass die Puten von einem Hund schwer verletzt wurden, ist sicher, weil es tagsüber passierte. „Da sind hier keine Füchse“, sagt die Biologin. Der Verlust der Puten, einer eigenen Nachzucht, wiegt schwer. Die Rasse ist vom Aussterben bedroht.
Toten Schwan liegengelassen
Ebenfalls am Tag wurde einer der fünf Jungschwäne, geschlüpft 2014, im Kaisergarten von einem Hund angefallen. Dem Tier wurde ein Fuß abgebissen. Der Schwan war bereits tot, als man ihn fand. Die übrigen vier Jungtiere sind auch verschwunden, sagt Perrey.
„Die Frage ist außerdem, wie verhält sich ein Hundehalter, wenn so ein Malheur passiert ist“, sagt Anette Perrey. Sind findet, Betroffene sollten dann dazu stehen. „Es ist schrecklich, ein Tier so liegen zu lassen“, sagt sie.
Aber natürlich sollten Menschen auf ihre Hunde achten, damit es erst gar nicht so weit kommt. Was auch nicht geht: „Hunde, die unsere Tiere in einer Tour verbellen oder ständig die Kinder hier bedrängen“, sagt die Tiergehege-Chefin. Wobei es positiv sei, wenn Hunde Kinder mögen. Aber nicht jedes Kind wolle so engen Kontakt zu ihnen.
Kinder verfüttern giftige Pflanzen
Apropos Kinder: Hier sind die Eltern gefordert. Immer wieder beobachtet Anette Perrey, wie Kinder Pflanzen abrupfen und an die Tiere verfüttern. Mal abgesehen davon, dass das Grün im Park so geschädigt wird, sind die Pflanzen teils auch stark giftig für die Tiere.
Also besser Möhren mitbringen oder am Eingang kaufen. Der Euro, den die Packung mit dem gesunden Wurzelgemüse kostet, kommt weitgehend dem Gehege zugute. „Wir wollen es den Tieren hier so schön wie möglich machen“, sagt Anette Perrey. Und davon profitieren dann ja auch wieder die Besucher.