Oberhausen. Polizist entdeckt verdächtige Frauen im Gespräch mit einer Seniorin. Wie sich herausstellt, wollten die Täterinnen wohl auch eine Wohnung aufbrechen.

„Man kann in Oberhausen nicht schalten und walten, wie man will.“ Diese Botschaft richtet Polizist Jürgen Gronenberg an jeden, der hier Böses im Sinn hat. Der Beamte hat am Mittwoch zwei vermeintliche Trickdiebinnen gestellt, die allem Anschein nach eine Seniorin bestehlen wollten.

Er war mit seinem Rad auf einer routinemäßigen Streife unterwegs, als ihm die beiden Mädchen auffielen. Sie hatten an der Mülheimer Straße eine Seniorin angesprochen. Doch das Verhalten der beiden Frauen machte den Polizisten skeptisch: Sie wollten zu einer Bushaltestelle, obwohl sie gerade eben erst an einer Station vorbeigelaufen waren. Gronenberg hielt die Frauen fest und rief Verstärkung.

Handy im Centro geklaut

Bei der anschließenden Durchsuchung stellte sich heraus, dass der 53-Jährige den richtigen Riecher hatte: Die Frauen hatten Schraubenzieher im BH versteckt und Werkzeug dabei, das typischerweise zum Aufbrechen von Türen benutzt wird. Der Verdacht: Die jungen Frauen sind auch für einen versuchten Einbruch verantwortlich, der kurz zuvor ganz in der Nähe der Mülheimer Straße gemeldet worden war. Ein Handy, das sie dabei hatten, hatten sie nach eigenen Angaben am Vormittag einem Restaurantbesucher in der Neuen Mitte gestohlen.

Polizeisprecher Tom Litges ist stolz auf seinen Kollegen. „Der Fall zeigt, dass wir mit unserem Oberhausener Modell gegen Wohnungseinbrüche gute Arbeit leisten.“ Denn oft seien die Täter von Einbrüchen und Trickdiebstählen ein und dieselben. Wie offenbar auch in diesem Fall. „Wir haben die Kollegen geschult, besonders sensibel auf verdächtiges Verhalten zu achten.“

Die Mädchen gaben an, zwölf Jahre alt zu sein. Deshalb wurden sie dem Jugendamt übergeben. Einen Ausweis hatten sie nicht dabei. „Sie sahen deutlich älter aus, aber in so einem Fall müssen wir das Jugendamt einschalten“, erklärt Litges.