Am Ende waren sie die Stars der Aufführung: Junge Asylsuchende, die in Oberhausen leben, standen bei der Premiere des Flüchtlingsstücks „Die Schutzbefohlenen“ im Theater Oberhausen auf der Bühne – und erhielten viel Applaus.
In Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ machen sich vier namenlose Protagonisten Gedanken über Flüchtlinge, ohne diese zu kennen. Umso bedeutungsvoller ist, dass die Anonymen, über die alle reden, in Oberhausen auf die Bühne treten. Die Unbekannten sind erst Statisten, gespielt von Flüchtlingen aus der internationalen Klasse am Hans-Sachs-Berufskollegs. Sicher junge Leute, die zuvor eher wenig mit Theater zu tun hatten. Einige berichteten von ihrer eigenen Flucht. Beim Verbeugen wirken sie glücklich.
Ein echter Kontakt zwischen ihnen und dem Publikum entsteht nach der Vorstellung nicht. Man bleibt auf Distanz, quasi als Bestätigung für den Inhalt der Aufführung: Berührungsängste.