Oberhausen. Der junge Bürgermeister von Monheim ermunterte Oberhausen, mehr Service-Pakete für Unternehmen zu schnüren.

Daniel Zimmermann, der als Monheimer Bürgermeister mit radikal gesenkten Gewerbesteuern international für Schlagzeilen sorgte, wirbt in Oberhausen für eine regelrechte Willkommenskultur, um neue Unternehmen anzuwerben.

„Als Stadt muss man heute Servicepakete für Unternehmen schnüren“, sagte der 32-Jährige bei der CDU-Mittelstandsvereinigung in Sterkrade. Zwischen Stadtverwaltung und Unternehmen müsse Vertrauen herrschen. „Wir haben in Monheim Lotsen, die als Ansprechpartner für Unternehmen fungieren und bei denen etwa Genehmigungen direkt beantragt werden können.“

Daniel Zimmermann von der Jugendpartei „Die junge Alternative“ wurde international bekannt, weil er als jüngster Bürgermeister Deutschlands die Gewerbe- und Grundsteuern in der Rheinstadt Monheim deutlich gesenkt hat. In Folge dieser Reformpolitik wurden viele Firmen angelockt, die Stadt konnte bald ihre Schuldenfreiheit feiern. Der Bund der Steuerzahler bezeichnete Monheim sogar als Steuerzahlerwunderland.

Kein Patentrezept vorhanden

Beeindruckt von diesen Erfolgen hatte die CDU-Mittelstandsvereinigung Zimmermann in die Sterkrader Bernardus-Kapelle eingeladen. Vor über 100 Zuhörern machte der Bürgermeister aber deutlich: Ein Patentrezept, das sich eins zu eins von Monheim auf Oberhausen übertragen lasse, gebe es nicht. Dennoch könnte Oberhausen attraktiver für ansiedlungswillige Unternehmen sein, sagte Zimmermann.

Auch aus Sicht der CDU, größte Oppositionsfraktion in Oberhausen, hat die Stadt in diesem Bereich deutlichen Nachholbedarf. Fest macht die CDU-Spitze dies auch an Fragen aus dem Publikum. Ein Anwesender fand: „Es kann nicht sein, dass in Monheim nur fünf Wochen für eine Baugenehmigung benötigt werden und wir in Oberhausen teilweise über Jahre sprechen.“

In die gleiche Kerbe schlug der CDU-Oberbürgermeisterkandidat Daniel Schranz: „Wir müssen mehr tun, um Firmen für Oberhausen zu gewinnen und so Jobs zu schaffen.“ Es brauche eine Kehrtwende im Rathaus, niedrigere Gewerbesteuern und zusätzliche Gewerbeflächen. Für CDU-Mittelstandsexperte Denis Osmann ist das Werben um Neuansiedlungen zwar wichtig. „Dabei darf aber die professionelle Betreuung von in Oberhausen bereits beheimateten Unternehmen nicht vernachlässigt werden.“