Oberhausen. Bürgerinitiative zum Erhalt der Arbeitersiedlung Gustavstraße bietet Hilfe an. Fünf Wohnungen stünden leer. Runder Tisch sollte im Stadtteil gegründet werden.
Die Stadt errichtet demnächst an der Duisburger- und der Ruhrorter Straße Flüchtlingsheime. Dazu schreibt die „Bürgerinitiative zum Erhalt der Arbeitersiedlung Gustavstraße e.V“:
„Wir begrüßen es, den Flüchtlingen Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten, unterdrückte Minderheiten und Menschen aus Armutsgebieten suchen Schutz. Laut „Pro Asyl“ sind weltweit über 16 Millionen Menschen außerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht. Nur ein ganz geringer Teil von ihnen erreicht nach oftmals dramatischen Monaten der Ungewissheit Europa. Lediglich ein kleiner Teil davon stellt in Deutschland einen Asylantrag.
Menschen fürchten Abschiebung ins Ungewisse
Asylrecht ist ein Grundrecht und aus geschichtlichen Gründen in der Verfassung verankert. Angriffe auf Grundrechte unterschreiten die Standards, nach denen wir leben wollen. Allzu oft in unserer Geschichte, als Menschen ausgegrenzt und verfolgt wurden, haben zu viele zu lange nur zugeschaut.
Integration beginnt mit der Unterbringung. Viele Flüchtlinge wohnen jahrelang in beengten Sammelunterkünften. Sie leben ständig mit anderen Menschen in einem Zimmer, dürfen nicht arbeiten oder finden keine Arbeit, warten monatelang auf die Antwort zum Asylantrag und fürchten die Abschiebung ins Ungewisse. Auch Kleinkinder und Schwerkranke leben in Sammelunterkünften.
Forderung nach dezentraler Unterbringung
Die Unterbringung am Stadtrand, in Gewerbegebieten oder in sozialen Brennpunkten verstärken Isolierung und Stigmatisierung. Wenn derzeit viele Kommunen weitere Sammelunterkünfte einrichten, so sollte dies lediglich als eine zeitlich beschränkte Übergangslösung betrachtet werden.
Auch in Oberhausen gibt es derzeit Probleme, neu ankommende Asylsuchende adäquat unterzubringen. Damit die Unterbringung aber den Menschen besser gerecht wird sowie auch Kosten eingespart werden können, schließen wir uns den Forderungen des Flüchtlingsrates NRW an, dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen in Privatwohnungen umzusetzen. Auch in der Arbeitersiedlung Gustavstraße, also einer städtischen Liegenschaft, stehen zur Zeit fünf Wohnungen leer, die bewohnt werden könnten. Wir würden es begrüßen, würde die Stadt als Eigentümerin der Häuser diese mit Flüchtlingen belegen. Sammelunterkünfte können nur als Übergangslösung betrachtet werden. Menschen lässt man nicht in Lagern leben. Wir fordern die Orientierung auf dezentrale Unterbringung als wesentlichen Beitrag zu einer Willkommenskultur.
Wir wollen unseren Beitrag für eine angemessene Unterstützung leisten. Deshalb schlagen wir einen „Runden Tischen“ vor und stehen nach unseren Möglichkeiten sowie den jeweiligen Erfordernissen für Hilfsangebote bereit.“
Monika Okon und Sevim Kun