Immer mehr Inhabergeführte Möbelhäuser werden von großen Konzernen aufgekauft, in Oberhausen beispielsweise das Möbelhaus Rück von XXXLutz. Über die Auswirkungen auf die Beschäftigten sprachen kürzlich NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider, Betriebsräte aus der Möbelbranche NRW sowie Vertreter der Gewerkschaft Verdi und der SPD Oberhausen.

Aufteilung in viele Gesellschaften

„Durch den starken Konzentrationsprozess diktieren wenige große Möbelunternehmen nicht nur die Preise, sondern auch die Arbeitsbedingungen – im Positiven, leider aber oft auch im Negativen“, sagte Minister Schneider bei dem Treffen im Oberhausener DGB-Haus..

Die Betriebsräte berichteten, dass ein Betrieb nach der Übernahme eines traditionellen Familienunternehmens in mehrere Gesellschaften aufgeteilt würde, um eine Trennung von Vermögen und Personal zu schaffen. Dies bedeute in letzter Konsequenz, dass man sich sehr schnell von den Beschäftigten trennen kann. „Und wenn es überhaupt noch Betriebsräte an den Standorten gibt, werden öfter ihre Mitwirkungsrechte beschnitten“, erläuterte der SPD-Vorsitzende Michael Groschek. Hinzu kämen zum Beispiel Arbeitszeitverstöße. „Allein 2009 wurden uns bundesweit mehr als 1000 Verstöße bei der Unternehmensgruppe XXXLutz gemeldet. Auch in den folgenden Jahren waren hunderte Verstöße zu verzeichnen“, meinte Daniel Zimmermann, zuständig für die Möbelbranche beim Verdi-Landesbezirk NRW. Auch die ständige Angst, einfach durch einen neuen, für das Unternehmen billigeren Mitarbeiter ersetzt zu werden, beschäftige die Mitarbeiter, so die anwesenden Betriebsräte.

Die Ergebnisse der Konferenz, die unter anderem auf das Engagement der Oberhausener SPD zurückging, sollen nun ganz konkret werden: Die Betriebsräte wollen sich regelmäßig treffen. Und auch die Politik bleibe aktiv. NRW-Minister Schneider versprach, sich auf den zuständigen höheren politischen Ebenen einzusetzen. Auch würde er gerne vor Ort wirken und zum Beispiel an Mitarbeiterversammlungen teilnehmen. Die SPD Oberhausen und der Rück-Betriebsrat wollen weitere Schritte zur Verbesserung der Situation bei XXXL Rück überlegen.