Oberhausen. . Im Oberhausener Stadtgebiet zogen am Samstag wieder Gruppen von Aktiven los, um die Hinterlassenschaften ihrer Zeitgenossen einzusammeln.

Als gegen Mittag am Samstag der Niesel- in Dauerregen übergeht, haben es die fleißigen Helfer vom Betriebssport-Kreisverband (BKV) an der Solbadstraße fast geschafft. Von 10 Uhr an haben sie in vier Gruppen die Umgebung ihrer Anlage am Rand des Ruhrparks in Alstaden auf Unrat hin abgesucht. Etwa ein Dutzend Müllsäcke haben sie zusammengetragen. Sie sind zum Frühjahrsbeginn nur eine von Dutzenden teilnehmender Gruppierungen an der stadtweiten Aktion „Super-Sauber-Oberhausen“ der städtischen Wirtschaftsbetriebe WBO.

Jetzt steht Monika Poll, die Platzwartin, zusammen mit Manuela Rietveld im Grill-Büdchen der BKV. Ne­benan sitzen vor allem Kinder unter einem Vordach an Tischen und warten auf die ersten Würstchen.

„Wir haben uns um 9 Uhr hier getroffen, haben erst mal gefrühstückt und besprochen, wer was macht“, berichtet Poll, die „Mutter der Kompanie“. Rund 20 Erwachsene und zehn Kinder sind sie gewesen. Am Mittag sind aber nicht mehr alle da.

Auch Kinder packen an

Einige Helfer machen sich jetzt auf der 10.000 Quadratmeter großen Anlage selbst nützlich, die Monika Poll normalerweise mit Ehemann Werner in Schuss hält. Vor dem Verbandshaus kippt jemand eine Schubkarre aus. Die WBO holen das später ab.

Den benachbarten Ruhrpark-Spielplatz hatte man sich vorgenommen. Schlimm habe es da ausgesehen, sagt Monika Poll. Sie kann sich einen Seitenhieb auf die Jugendlichen, die sich dort herumtreiben, nicht verkneifen: „Die Jugend von heute, katastrophal.“

Ganz so einfach sei es nämlich nicht gewesen, die Kinder zum Mitmachen zu motivieren, erklärt sie. Sie hätten natürlich gefragt, wieso sie anderer Leute Unrat wegräumen sollen. „Da hab ich ihnen gezeigt, dass man den Müll auf dem Hang von unserer Anlage aus sehen kann. Kein schöner Anblick.“ Dieses Argument hätten sie akzeptiert.

Und so hat sich auch Mary-Ann (10), bewaffnet mit Handschuhen und Greifzange, nützlich gemacht. Sie kennt das von der Schule. „Ich hab da einen Riesenberg Müll gefunden“, sagt sie. Jüngster Helfer war Maurice (4), der Sohn von Manuela Rietveld. Zur Belohnung beißt er jetzt in sein Brötchen.

Fleißige Helfer bei DJK Adler

20 Müllsäcke und mehr haben auch Helfer der Tennis-Abteilung von DJK Adler an der Tannenbergstraße zusammengetragen. 17 Aktive sind hier beteiligt, die meisten im Seniorenalter. Sie verbinden die Aktion mit dem Frühjahrsputz auf ihrer Anlage. Vor der benachbarten Neuapostolischen Kirche wartet der Müll darauf, abgeholt zu werden. „Es ist furchtbar mit dem Müll hier in Oberhausen“, sagt einer der älteren Herren. Er sei viel in der Welt herumgekommen. So schlimm sehe es nirgendwo aus. Für ihn hat das etwas mit dem Verlust von Werten und mit Erziehungsdefiziten zu tun.