Oberhausen.. Die Oberhausener Polizei ist von ihrem Ansatz zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität überzeugt. Beamte wurden dafür zusammengezogen.

Hinweise aus der Bevölkerung führten sie auf die Spur: Zivilfahnder der Polizei konnten gestern in den frühen Morgenstunden auf der Grenzstraße zwei Einbrecher dingfest machen. Dabei stellten sie zum einen die Beute (Elektronikgeräte, darunter auch ein Flachbildfernseher), zum anderen aber auch Einbruchswerkzeuge sicher. „Vorausgegangen war eine Observierung eines Wohnhauses, das uns als verdächtiger Treffpunkt genannt wurde“, erklärte Uwe Mainz, Leiter der Direktion Kriminalität die Hintergründe. Dieser Fall bestätigte ihn auch darin, dass das Oberhausener Konzept zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität greift.

Seit März 2013 im Einsatz

Seit März 2013 hat sich die hiesige Polizeibehörde nämlich in diesem Bereich neu aufgestellt – vorausgegangen waren steigende Einbruchszahlen. „Andere Behörden haben sich für den Weg entschieden, Ermittlungskommissionen zu bilden“, erläutert Mainz. In Oberhausen erarbeitete man dagegen ein eigenes Konzept, um langfristiger agieren zu können. Fünf Jahre soll dieses laufen und nachhaltiger wirken. „Dieser Ansatz endet nicht, wenn eine Bande gestellt wurde.“

Beamte wurden dafür aus anderen Bereichen abgezogen, mehr Sachbearbeiter eingestellt, um Hinweise, Lageberichte und sonstige Informationen auszuwerten. Denn längst hat es die hiesige Polizei nicht mehr allein mit Tätern zu tun, die in Oberhausen heimisch, den Beamten dadurch vielleicht sogar bekannt sind. So waren 2014 rund 63 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen überregional aktiv – 2013 lag dieser Wert noch bei 33 Prozent. „Wir haben es mit hochmobilen Tätergruppen zu tun.“ Um an diese heranzukommen, musste das Personal verstärkt werden, wurde eine Sachfahndung aufgebaut. Diese schaut sich in An- und Verkaufläden und auf Trödelmärkten um und hält Ausschau nach Diebesgut.

Gemeinsame Kontrollen

Hinzu kommt eine engere Zusammenarbeit mit den uniformierten Schutzpolizisten, etwa durch gemeinsame Kontrollen. „Wenn wir an den Ausfallstraßen verdächtige Autos herauswinken und überprüfen sind nicht nur Streifenpolizisten dabei, sondern ist immer auch wenigstens ein Kripo-Beamter im Einsatz“, so Mainz. „Ein Beamter aus dem Bereich Wohnungseinbruch weiß genau, nach welchen Utensilien er Ausschau zu halten hat. Dieses Wissen kann er an seine Kollegen weitergeben.“

Zudem seien die Hinweise aus der Bevölkerung hilfreich. „Wir sind für Hinweise dankbar.“

Wie berichtet ging die Zahl der Wohnungseinbrüche 2014 um rund 30 Prozent zurück. „Bis zum Ende der dunklen Jahreszeit werden wir weiter verstärkt Verkehrskontrollen durchführen“, kündigte Mainz an.

Die Oberhausener Polizei verfolgt den Modellversuch des Landes, die Analyse- und Prognose-Software „Precobs“ im Polizeialltag in Duisburg und Köln einzusetzen. Precobs soll durch die Auswertung von Daten, Wohnungseinbrüche vorhersagen können. „Wir schauen uns das an“, so Mainz.