Oberhausen. Gute-Laune-Rapper Cro lockt am Samstag 10 500 Fans in die ausverkaufte Oberhausener Arena. Ein Panda feiert Maskenball. Richtig böse wird der 25-Jährige dabei nicht.

Als Diana an ihr Handy geht, bekommt sie keinen Ton heraus. Rapper Cro sitzt am Samstag auf den Bühnenstufen der König-Pilsener-Arena und hat wenige Sekunden zuvor Dianas Nummer in sein Telefon getippt. „Du hast 20 Sekunden, um der Welt etwas mitzuteilen.“ 10 500 Fans in der ausverkauften Halle begleiten die Überraschung mit einer Mischung aus Kreischen, Lachen und Jubeln.

Doch die Nummer gehört zur Show. Dass der einstudierte Samstagabend-Scherz hölzern wie in einer TV-Seifenoper wirkt, fällt beim zweistündigen Konzert des Rappers mit der Pandamaske kaum ins Gewicht.

„Cromische“ Wortspiele

Der gespielte Witz passt zum Plan für den Ausgeh-Abend: Gute-Laune-Musik mit hohem Mitsinganteil, der vor allem bei Fans im Schulalter einschlägt, was seine Alben „Raop“ und „Melodie“ bis ganz an die Spitze der Charts spülte. Und so hört man bei „Easy“ vor allem textsichere weibliche Stimmen heraus. Absolute Mehrheit für Mädels mit selbstgebastelten Pandamasken und sogar einem leuchtenden Plakat, auf dem kleine Lichter zum Herz geformt sind.

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So viel Herzlichkeit erwidert auch der Panda am Mikro. „Ich werde nach jedem Lied ein Kleidungsstück ausziehen“, sagt der 25-Jährige, der nicht gerade so aussieht, als würde er auf der Hantelbank übernachten. „Dünne Diva“, heißt es prompt bei seinen drei Bühnenbegleitern. Ein bisschen Spaß muss sein.

Apropos Spaß. Die heitere Wortjonglage mit „Oberhausen“ hat sich unter Künstlern offenbar herumgesprochen. Der 25-Jährige fragt: „Was reimt sich auf Oberhausen?“ Antworten: „Komasaufen?, „Mit meiner Oma rauchen?“, „Würde ‘ne Runde Cola brauchen?“ Ganz schön cromisch.

Handys sind Teil der Show

Froh werden zwei junge Fans, die auf der Bühne gemeinsam mit dem Maskenmann einige Textzeilen anstimmen dürfen. „Einmal um die Welt“ und wieder zurück. Solche Momente möchte man festhalten. Während Sänger bei zu viel Handyaktivität schon mal entnervt abwinken, spielt Cro mit den Displays. „Holt alle eure Handys raus!“ Das wirkt nicht mehr wie eine Glühwürmchen-Nacht, sondern sieht schon nach Stadionbeleuchtung aus. Dazu Feuersäulen und Konfetti-Kanonen — so geht die Panda-Party.

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Cro rappt völlig anders als vornehmlich pöbelnde Kollegen wie Bushido oder der frühe Sido. Seine Mischung aus Pop und Rap wirkt, selbst wenn er die böse Freundin besingt („Bad Chick“), wie ein Ausflug in den Streichelzoo des deutschen Sprechgesangs. Und nein, das muss ausdrücklich nichts Schlechtes bedeuten.