Mit einem gut gelaunten Oberbürgermeister endete die jüngste Sitzung des Runden Tisches zur Flüchtlingsarbeit in Oberhausen. Am ernsten Thema lag es nicht – die Stadt erwartet für das laufende Jahr die Ankunft von rund 450 zusätzlichen Flüchtlingen, für die sie nun eilig Unterkünfte bauen muss. Klaus Wehling freute sich vielmehr über das Lob von Ampelkoalitions-Kollege Immanuel Schuler (FDP), die Verwaltung mache in Sachen Flüchtlingsarbeit einen guten Job.

Das sehen Kritiker ganz und gar nicht so. Von mangelnder Informationspolitik und Intransparenz war in den vergangenen Tagen die Rede. Das wollte Sozialdezernentin Elke Münich nicht auf sich sitzen lassen und rief die Mitglieder des Runden Tisches zusammen – um sie ausführlich über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren. Dabei ging es um das Vorhaben der Stadt, vier neue Flüchtlingsheime zu errichten und die Unterkunft an der Gabelstraße zu erweitern. Die neuen Standorte stehen bereits fest: Die Heime sollen an der Ruhrorter-, Duisburger-, Kapellen- und Sperberstraße entstehen (wie berichtet).

Der Runde Tisch „Flüchtlingssituation in Oberhausen“ wurde Ende 2013 ins Leben gerufen – zunächst als verwaltungsinternes Gremium. Doch die aktuellen Herausforderungen könnten von der Verwaltung allein nicht gelöst werden, erklärt Frank Bohnes, Leiter des Fachbereichs Soziale Angelegenheiten. Deshalb sollten alle Akteure der Stadt mit einbezogen werden. Seit November vergangenen Jahres ist der Runde Tisch deshalb ein sogenannter erweiterter Runder Tisch.

Neben Mitarbeitern der Stadtverwaltung nehmen nun auch Vertreter von Vereinen und Verbänden, der Kirchen, des Integrationsrates und der Ratsfraktionen an den Sitzungen teil. Sie treffen sich ein Mal im Jahr, bei Bedarf – wie jetzt – auch öfter.

Lokale Akteure hätten meist einen anderen Blick auf das Geschehen, sagt Sozialdezernentin Elke Münich. Sie sind vor Ort, haben Kontakt zu Flüchtlingen, kennen die Verhältnisse. Diese Erfahrungen seien von unschätzbarem Wert.