Gespannt blickt Henrike Greven, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Mülheim-Oberhausen, seit gestern nach Potsdam: Dort findet der zweite Verhandlungstermin zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern für einen neuen Tarifvertrag im öffentlichen Dienst der Länder statt – anschließende Streiks in der kommenden Woche sind nicht ausgeschlossen. „Uns geht es unter anderem um Lohnzuwächse“, so Greven. 5,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 175 Euro für alle Länder-Beschäftigten fordert die Gewerkschaft. „Zudem wollen wir verhindern, dass die Arbeitgeber die Altersversorgung der Angestellten weiter verschlechtern.“ Ein großer Punkt sei zudem das Thema „befristete Verträge“. 65 Prozent aller Neueinstellungen im öffentlichen Dienst des Landes seien inzwischen befristet. „Da müssen wir unbedingt gegensteuern.“
Sollte die Arbeitgeberseite auch heute kein Entgegenkommen signalisieren, kündigt Greven Streikmaßnahmen an. In der kommenden Woche könnten dann die 130 Beschäftigten der Oberhausener Zweigstelle von IT.NRW (statistisches Landesamt) in den Ausstand treten. „Die Streikbereitschaft ist groß“, erklärt die Gewerkschafterin. „Wir hoffen jedoch, dass es ein Einlenken geben wird.