In der öffentlichen Debatte wird der geplante Bau der Trasse für die Straßenbahnlinie 105 nach Ansicht der Oberhausener Parteivorsitzenden der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP zu stark aufs Centro verengt. „Das ist keine Centro-Bahn, sondern eine echte Bürgerbahn“, sagt SPD-Chef und NRW-Verkehrsminister Michael Groschek.
„Die Linie 105 bindet die gesamte Neue Mitte besser an, vor allem Gasometer, Marina und Aquapark“, wirbt FDP-Chefin Regina Boos. Sie sieht einen hohen Nutzen für Oberhausener Familien, die für Ausflüge nach Essen günstig ins Grüne fahren können.
Grünen-Sprecher Sebastian Girrullis hat an den Infoständen der Befürworter gemerkt: „Viele Oberhausener wissen nicht, dass die Bahn alle 20 Minuten nach Sterkrade fährt.“ Mit ihr komme man schnell zur Uni nach Essen. Studenten könnten künftig in Oberhausen wohnen bleiben.
Alle drei Parteichefs heben die große gesellschaftliche Unterstützung für die Linie 105 im Aktionsbündnis mit 56 Teilnehmern hervor – von Kirchen bis zu Unternehmen. „So ein breites Bündnis für ein Infrastrukturprojekt im Ruhrgebiet gab es noch nie“, sagt Groschek. Trotzdem wagt niemand eine konkrete Prognose, wie der Bürgerentscheid zur Linie am 8. März ausgeht.