Überfordert. Vor sieben Jahren haben niedergelassene Kinderärzte den Oberhausener Kinderärztlichen Notdienst im EKO gegründet, um die Versorgung unserer kleinen Patienten zu gewährleisten. Der Gedanke war, die kleinen Patienten auch außerhalb der Praxiszeiten optimal zu versorgen. Wir wollten eine zentrale Anlaufstelle für die Eltern schaffen, damit sie immer wissen, dass ein erfahrener Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin bereit steht. Für akute Notfälle haben wir den Vorteil, dass das Kind direkt im Krankenhaus schnell versorgt werden kann. Pro Jahr haben wir in unserer Freizeit 16 000 Kinder aus Oberhausen, Mülheim, Duisburg, Essen, Bottrop und Dinslaken versorgt. Jetzt ist unser Kinderärztlicher Notdienst in Gefahr! Einige Personen von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) planen, die Öffnungszeiten zu reduzieren oder den Notdienst ganz zu schließen! Dieses würde bedeuten, dass die Versorgung in eine andere Stadt verlegt wird. Vor allem im Winter, bei einer Patientenzahl von 150 Kindern pro Tag, besteht dann die Gefahr, dass die Kinderärztliche Versorgung in Oberhausen überfordert ist. Deshalb appellieren wir an Sie, uns dabei zu unterstützen, den Kinderärztlichen Notdienst im Evangelischen Krankenhaus Oberhausen zu erhalten. Raffi Bedikian, Norbert Lüttringhaus, Ärzte für Kinder- und Jugendmedizin
Besorgt. Mit einem kranken Kind durch die halbe Stadt zu fahren, ist schon anstrengend genug, nun sollen Eltern womöglich noch bis Duisburg oder Essen fahren. Ich kenne viele Eltern, die mit der Notaufnahme im EKO sehr zufrieden sind, obwohl jetzt schon teilweise lange Wartezeiten bestehen. Meine Sorge ist, dass nach einer Verlagerung des Notdienstes in eine andere Stadt manche Eltern vielleicht nicht mehr den Weg auf sich nehmen können, weil sie kein Auto haben und der Weg mit Bus und Bahn mit krankem Kind noch beschwerlicher wird. Montags wird es dann in den Kinderarztpraxen nicht ruhiger. Andrea Janiak
Unfassbar. Die Notdienstversorgung von Kindern und Jugendlichen derart einzuschränken, ist unfassbar. Ich, Mutter von zwei Kindern (ein Jahr und 2,5 Jahre), halte es für unzumutbar, mit einem kranken Kind nicht nur endlos lange Strecken zurückzulegen, sondern dann auch noch mit 50 anderen kranken (ansteckenden) Kindern mehrere Stunden im Wartebereich zu verbringen. Die Wartezeiten in der Kindernotfallpraxis im EKO betragen bereits 30 bis 60 Minuten (meine Erfahrungswerte), was aus meiner Sicht noch vertretbar ist, mit kranken fiebernden Kindern aber schon eine lange Zeit sein kann. Es kann doch nicht sein, dass die Leistungen im Gesundheitswesen derart reduziert werden. Susanne Kaltenborn
Wichtig. Ich bin froh, dass ich meine Kinder aus dem Gröbsten raus habe. Wie soll das nur enden? Sind Kinder der Gesellschaft nichts mehr wert? Auch meine Kinder waren klein, und nichts ist grausamer, als mit einem kranken, fiebernden oder verletzten Kind lange Anfahrten und Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen. Zentrale Notversorgung durch Kinderärzte ist immens wichtig! Alles andere geht gar nicht. Leider haben heute die wenigsten ein Auto. Wie sollen die Eltern die schnelle Versorgung ihrer Kinder sicherstellen? Angela Schlack