Oberhausen. 350 verkleidete Narren zeigten, dass es im jecken Kalender Platz für Ideen gibt: Die „Blauen Funken“ trafen mit einer knallbunten Sause ins Schwarze.

Wenn andere Platz nehmen, stehen die Besucher des Närrischen Funkenschwofs auf: Der rassige Rollentausch war am Freitagabend im ausverkauften Resonanzwerk selbstredend nicht als Karnevalssitzung zu verstehen. Mehr als 350 verkleidete Narren zeigten dabei, dass es im jecken Kalender Platz für gute neue Ideen gibt. Die gastgebenden „Blauen Funken“ trafen mit einer knallbunten Sause ins Schwarze.

Eine Verkleidungsquote, die träumen lässt: Mehr als 90 Prozent der Schwof-Freunde erschienen im Kostüm. Cowboy (samt aufblasbarem Pferd), Meerjungfrau, Großfürst oder Clown trafen sich zum lockeren Über-Quatsch-Quatschen an der Theke. Bänke und Tische? Der Innenraum diente als riesige Tanzfläche. Diffuses Discolicht ersetzte warme Spots. Tanz und Tratsch in allen Gängen des Resonanzwerks, das nach der Karnevalspremiere mit der KG „Echte Fründe“ nun weitere Narrenerfahrung sammelte.

(Blauer) Funke springt über

Tanzbare Musik, Modernes zum Körperbewegen, das lockte einen sehr hohen Anteil an jungem Publikum herbei. In Kombination mit reiferen Schwof-Semestern funktionierte dies bestens. Ein (blauer) Funke, der übersprang.

Musikalisch für Karneval gar avantgardistisch war die Rockcover-Gruppe Mottek, die den Hammer auspackte und unter anderem Lieder aus der karnevalistischen Altbierstadt Düsseldorf spielte, in Form der „Toten Hosen“.

Von toter Hose war zu diesem Zeitpunkt wenig zu spüren, zumal Mallorca-Export Axel Fischer mit einigen Gassenhauern müde Geister (als Kostüm übrigens nicht gesichtet) mit flotten Discofox-Rhythmen vertreiben konnte.

Mottek schwingen den Hammer

Da der Sänger im Pilotenanzug selbst verkleidet erschien, konnten Prinzessinnen ins Träumen geraten – spätestens jedoch bei „Traum von Amsterdam“. Wer nicht tanzen konnte, hatte auch keine Probleme: Die Blauen Funken zeigten vorher beim Gardetanz, was Beine leisten können.