Oberhausen. . Hommage an den großen Schlagersänger ist Teil der Prunksitzung der Oberhausener KG Weiß-Grün Hoag. 850 Narren feiern in einer gut besuchten Luise-Albertz-Halle. Dank an ein eigenes Urgestein.

Bei der Anzahl an gesehenen Prunksitzungen dürfte Petra Köhler mehr als nur einen Rechenschieber benötigen: Seit 50 Jahren engagiert sich die Oberhausenerin im Karneval und hat sich dabei auf den karnevalistischen Tanz spezialisiert. Bei der Prunksitzung der KG-Weiß-Grün Hoag gab es für ein halbes Jahrhundert ein bewegendes Dankeschön. Natürlich als Tanz.

Als Sechsjährige stand Köhler zum ersten Mal als Mariechen auf der Bühne, was folgte, war alles, nur kein Stillstand. Als Jurorin bewertet sie deutschlandweit die Leistungen der Garden bei Turnieren. Ihre Erfahrung gibt die heute 56-Jährige weiter, trainiert neben der KG Weiß-Grün Hoag auch die Prinzengarde Blau-Weiß in Ratingen.

Oberhausener Tanzkompetenz als Exportschlager. Es existieren schlechtere Geschichten, die es zu erzählen gibt. Das gilt auch für die Besucherzahlen, bei denen es andere Gesellschaften in der „guten Stube der Stadt“ in dieser Session deutlich schwerer hatten: 850 Besucher sind in der Stadthalle zwar nicht ausverkauft, aber mit einer Bestuhlung an Reihentischen eine mehr als ordentliche Auslastung, was sich auch in der Stimmung spiegelte.

Michael Jackson bringt Zombies mit

Auf einen großen Schlager-Stargast verzichtete die Hoag diesmal erstmalig, im Aufgalopp mit Tanz, Rednern und Kapellen fiel dies aber nicht ins Gewicht. Zumal die Elferratsshow sowieso seit einigen Jahren Stars in gekonnter Eigenleistung auf die Bühnenbretter bringt.

Und so blickte Petrus in der kurzweiligen Show zum Finale der Sitzung auf die zu früh gegangenen Stars vor dem Himmelstor, sah Schlagersänger Ibo, der vom Frühstück auf Ibiza berichtete, blickte auf den „King of Pop“ Michael Jackson, der in bester „Thriller“-Manier einige Zombies mitbrachte. Im Bademantel holten die kostümierten Hoagianer selbst Udo Jürgens zurück. Die Songauswahl wirkte im weiß-grünen Spaß-Kosmos nicht zufällig: „Es lebe das Laster!“

Dazwischen: Bauchredner „Perry und seine Freunde“, bunte Vögel namens Coloured Birds, nebst anderer Gäste. Bei den Leistungen der weiß-grünen Garden fand Sitzungspräsident Thomas Pralle, der souverän und kurzweilig durch den Helau-Reigen führte, in die Zukunft zielende Worte: „Wir hoffen, dass der Funke im Karneval auf möglichst viele Jugendliche überspringt.“ Auch den stärksten Optimisten ist längst klar: Nur mit einem starken Nachwuchs-Fundament, können die Brauchtumsvereine langfristig planen.

Narretei geht in die heiße Phase

Dazu beitragen möchte auch Stadtprinz Peter III., der sich beim Besuch in der Luise-Albertz-Halle wohl in einer Zeitmaschine vermutete. Noch Anfang November stand er hier mit seinem Prinzenteam bei seiner Kürung. Nun geht die Narretei in die heiße Phase über, in eineinhalb Wochen ist Peter Birkhäuser wieder Zivilist. Doch der Prinz meint: „Die tollen Tage liegen noch vor uns, noch ist keine Zeit, Tränen des Abschieds zu vergießen.“

Die feuchten Augen werden sich auch das Dreigestirn der KG Dampf drauf, die mit ihrer Tanzgarde kamen, und das Kinderprinzenpaar Lenja I. und Sebastian I. bis Aschermittwoch aufsparen.