Morgens zur Schulzeit finden an der Haltestelle Elly-Heuss-Knapp-Stiftung nicht alle Schüler Platz. Stoag reagiert auf auf Beschwerden einer Mutter

Für ihre beiden Kinder sei es jeden Morgen reine Glücksache, ob sie pünktlich zur Schule kämen oder nicht, klagt eine WAZ-Leserin aus Sterkrade. Die Tochter (16) und der Sohn (10) nehmen ab Haltestelle Elly-Heuss-Knapp-Stiftung den Bus Nummer 956. Doch das gelinge ihnen nur, wenn sie so früh losführen, dass sie eine halbe Stunde auf dem Schulhof warten müssten. Ansonsten sei der Bus so überfüllt, dass die beiden Schüler gar nicht erst einsteigen könnten. Stoag-Sprecherin Sabine Müller versprach auf Anfrage der WAZ, für Abhilfe zu sorgen.

Gelenkbusse gefordert

Mitte Januar, berichtet die Mutter, sei der Busfahrer morgens um 7.27 Uhr sogar dreimal hintereinander glatt an der Haltestelle durchgefahren, hätten ihre Kinder nicht mal mehr die Chance gehabt, noch einen Stehplatz zu ergattern. Sie hätten einfach den Nachteil, dass an den Haltestellen zuvor so viele Schüler zusteigen würden. Denn der 956er nimmt Schüler für drei große Schulen mit: das Sophie-Scholl-Gymnasium, das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und die Friedrich-Ebert-Realschule.

Beschwert habe sich die Sterkraderin bei der Stoag schon häufig, habe den Einsatz von größeren Gelenkbussen gefordert. Aber das sei aus technischen Gründen abgelehnt worden.

„Der Einsatzwagen fährt schon um 7.13 Uhr los. Die Kinder sind dann schon um 7.30 Uhr an der Schule, kommen aber erst um 7.55 Uhr ins Gebäude“, sagt sie. Der nächst frühere 956er sei auch keine Alternative, denn der fährt schon um 6.57 Uhr. Und mit dem nachfolgenden 263er aus Bottrop wären sie nur pünktlich, wenn der tatsächlich um 7.33 Uhr kommen würde. Das sei aber selten der Fall. Umso verwunderter waren die Sterkraderin und ihre Kinder, als sie während der Ferien Gelenkbusse auf der Linie beobachteten, obwohl in diesen Urlaubswochen kein Bedarf dafür bestanden habe.

Straßen sind zugeparkt

Wieso die Busse an den drei Tagen einfach durchgefahren sind, dazu gibt es von der Stoag keine Erklärung. Gelenkbusse aber könnten dort nur ausnahmsweise fahren, weil die Strecke wegen parkender Pkw oder wegen entgegenkommender Fahrzeuge zu eng sei, sagt Stoag-Sprecherin Sabine Müller. Nur bei einem Ausfall des planmäßig vorgesehenen zweiachsigen Solobusses fahre schon mal ein dreiachsiger Gelenkbus. Die Stoag könne zwar keinen Gelenkbus einsetzen, immerhin aber morgens einen Solobus mit drei statt zwei Seitentüren, mehr Steh- und weniger Sitzplätzen. Ein solcher Bus könne mehr Fahrgäste aufnehmen, die sich auch im Bus besser verteilen würden.

Das begrüßt die Sterkraderin. Sie und ihre Kinder fragen sich nur noch, wieso ein Gelenkbus nicht die 7.27-Uhr-Fahrt machen könne, wo das ausnahmsweise ja doch möglich sei. Schließlich sei nur diese eine Fahrt morgens überfüllt.