Oberhausen. Die Stadt Oberhausen begibt sich auf dem Weg, zu einer „essbaren Stadt“ zu werden. Der Anbau von Gurken und Tomaten nützt Bürgern, aber ist auch für die Stadt billiger.
In Zukunft sollen vor allem auf den freien städtischen Grünflächen nicht nur schöne Blümchen und kratzige Sträucher wachsen, sondern auch Gemüse und Obstbäume. Denn Oberhausen will sich auf dem Weg zur „essbaren Stadt“ machen, in neudeutsch von der Rathausspitze auch gerne „Urban Farming“ (also „Städtischer Ackerbau“) genannt.
Begonnen werden soll bereits im Frühjahr: In den nächsten Wochen will die Stadt ein Areal aussuchen, das neu mit essbarem Grünzeug bepflanzt wird. Im Herbst heißt es dann für die Oberhausener auf dieser Fläche: „Pflücken erlaubt“.
Norbert Axt, als Grünen-Ratspolitiker Vorsitzender des Umweltausschusses, drückte in dieser Woche auf die Tube und forderte das Rathaus auf: „Wenn man in diesem Jahr noch ernten will, muss man spätestens im Frühjahr aussäen.“
Gemüse, Obst und Kräuter
Im von den Vereinten Nationen ausgerufenen „Internationalem Jahr des Bodens“ ahmt Oberhausen nun also die Modellkommune für das Projekt „essbare Stadt“ in Deutschland nach, nämlich die rheinland-pfälzische Stadt Andernach. Diese hat seit 2010 ihre städtischen Grünflächen umgestaltet, um sie nicht nur für die Augen, sondern auch für alle anderen Sinne als Lebensmittelpunkt erlebbar zu machen. In Oberhausen sollen nicht nur auf den kommunalen Grundstücken Nutzpflanzen gezogen werden, sondern möglichst auch auf kirchlichen und privaten.
Ob Erdbeeren, Salat oder Zwiebeln: Die Stadtverwaltung lässt dann überall Gemüse, Obst und Kräuter anbauen – und jeder darf sich bedienen. So werden öffentliche Parks und Grünanlagen zum Garten für die Bürger. Ob jäten oder ernten: Jeder darf mitmachen und auf dem Heimweg die eine oder andere Tomate oder Gurke mitnehmen. Natürlich erhofft sich die arme Stadt auch finanzielle Effekte: Wenn Bürger auf öffentlichen Grundstücken gärtnern, dann reduzieren sich automatisch die Pflegekosten.