Oberhausen. . 39 Wasserfahrzeuge sind derzeit im Winterlager. Für Touristen gibt es auch eine Stellfläche für 20 Wohnmobile. Ein Besuch zur Winterzeit.

Die Yachten „Katisa“ und „Tornado“, zahlreiche Motorboote und Segler, sie alle liegen verlassen und teilweise unter weißer Folie versteckt am Steg der hiesigen Marina an der Heinz-Schleußer-Straße – einige von ihnen wurden auch an Land geholt: Denn Hafenmeister Swen Meier und sein Team haben alle 39 Wasserfahrzeuge für das Winterlager vorbereitet, für die Eigner stand in den letzten Monaten daher viel Arbeit an. Zwischen 180 Euro und 500 Euro, abhängig von der Bootslänge und Dauer der Mitgliedschaft, kostet ein Platz im Winterlager – ohne Warteliste geht mittlerweile nichts mehr.

Wassertank entleert, Frostschutz für den Motor

„Wir bieten ein eher untypisches Winterlager an – nämlich nicht wie man vielleicht erwarten würde, beheizt und überdacht, sondern im Wasser“, sagt Meier. Doch den Booten schadet das überhaupt nicht: „Die müssen nicht zwingend aus dem Wasser, bei niedrigen Temperaturen frieren sie zwar fest, doch das Wasser ist selbst dann noch wärmer als die Luft – daher sollte man nicht in Panik verfallen.“ Doch damit das Boot sicher durch die kalten Wintermonate kommt, hatten die Eigner einiges zu tun: Der Wassertank wurde entleert, damit die Leitungen nicht zu frieren, der Motor musste mit Frostschutz aufgefüllt werden, denn Meier weiß: „Im schlimmsten Fall kann der platzen und ist dann hinüber. Einem Eigner entstand deshalb schon mal ein Schaden von 6000 Euro.“

45 bis 50 Wasserplätze gibt es an der Marina, 39 sind derzeit vermietet: „Hauptsächlich haben wir hier Stammanlieger, die restlichen Plätze sind für Gäste gedacht, die sich noch kurzfristig bei uns melden. Aber wir sind komplett ausgebucht – eigentlich bräuchten wir mehr Platz“, sagt der Hafenmeister. Die Eigner schätzen besonders die gute Lage der Marina, die Anbindung an das naheliegende Centro und die bunte Mischung aus Kultur und Freizeit: „Ein Pärchen stellte beispielsweise mal sein Boot bei uns ab und erkundete das Ruhrgebiet 14 Tage mit dem Fahrrad. Am ganzen Rhein-Herne-Kanal gibt es nur diesen einen Hafen – man kann hier seine Ruhe genießen und gleichzeitig jede Menge erleben.“

Stellfläche für Wohnmobile verfügbar

Mithilfe eines Kranes können bis zu 3,2 Tonnen schwere Boote aus dem Wasser geholt oder „gekrant“ werden, wie es in der Fachsprache heißt. „Für die größeren Modelle organisieren wir einen Autokran, aber auch das geht dann innerhalb einer halben Stunde über die Bühne. Wir sind ein eingespieltes Team und wissen, dass wir eine hohe Verantwortung in der Hand haben“, so der Hafenmeister, wohl wissend, dass einige der Yachten sehr viel Geld wert sind. Sechs Boote holte Meier mit seinem Team in diesem Jahr für die Wintersaison aus dem Wasser. Bis April bleibt es allerdings noch ruhig an der Marina, Meier: „Dann geht das ganze Prozedere wieder von vorne los, nur diesmal rückwärts.“

Wer lieber auf festem Untergrund unterwegs ist, kommt an der Marina ebenfalls ganz auf seine Kosten: „Wir bieten auch eine Stellfläche für 20 Wohnmobile an - die Nachfrage ist um 25 Prozent gestiegen.“ Besonders gerne würden Vereine, Paare oder Familien ein Wochenende am Wasser verbringen: „Ein Gast kam beispielsweise mal aus Zürich, um seine Familie hier zu besuchen.“