Oberhausen. Auch im Jahr 2015 wird die Oberhausener Polizei die Rocker intensiv beobachten. Das teilte Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier mit.

Die Oberhausener Polizei hat sich auch für das kommende Jahr viel vorgenommen. Neben Hauptzielen wie der Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen und Taschendiebstählen steht die Beobachtung der Rockerszene weiterhin im Fokus der Ordnungshüter.

„Die Polizei Oberhausen behält die Rocker im Stadtgebiet auch im neuen Jahr intensiv im Blick.“ Das kündigte Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier im Gespräch mit der WAZ an. Auch wenn sich die Lage in den vergangenen Monaten deutlich entspannt habe, seien die Rocker ja noch da.

Viel weniger Wohnungseinbrüche

Derzeit säße mit den Hells Angels nur noch eine von zeitweise drei Rockergruppierungen in der Stadt: United Tribuns und Bandidos haben nach Erkenntnissen der Fachleute bei der Polizei die Stadt verlassen. Das heißt, die Bandidos gelten als „frozen“. Sie seien in Oberhausen im Moment nicht aktiv. „Sie orientieren sich in alle anderen Städte, nur nicht nach Oberhausen“, sagt die Polizeipräsidentin. Die Hells Angels wiederum fallen in der Öffentlichkeit nicht mehr so auf, weil das NRW-Innenministerium ein Verbot verhängte, die Kutten in der Öffentlichkeit zu tragen. „Wir arbeiten da auch intensiv mit der Stadt zusammen“, sagt die Polizeipräsidentin zum Thema Hells Angels. So wurde vielen Rockern wegen Gewaltdelikten der Führerschein abgenommen. „Mit dem Taxi zum Bordell zu fahren, kratzt schon an ihrem Selbstwertgefühl.“

Da Oberhausen über ein eigenes Kommissariat „Organisierte Kriminalität“ verfügt, hat man nach Angaben von Wittmeier weiterhin auch die übrigen organisierten Kriminellen im Blick. Da auch der Drogenhandel in den Bereich der organisierten Kriminalität fällt, ist das Drogenkommissariat hier immer mit am Zug.

Immer mehr Leute wählen die 110 

Ein Blick zurück: Für Polizeipräsidentin Wittmeier war das Jahr 2014 aus polizeilicher Sicht insgesamt ein erfolgreiches. Die Ordnungshüter erreichten einen deutlichen Rückgang der Wohnungseinbrüche – landesweit gilt der als einmalig. „Wir merken, dass die Bürger sich um die Sicherung ihrer Wohnung vor Einbrechern verstärkt kümmern“, stellt die Polizeipräsidentin fest. 80 Prozent der beim Kommissariat Prävention ratsuchenden Oberhausener setzten die Empfehlung für einen besseren Schutz ihres Eigentums um.

Daneben begrüßt Wittmeier es, dass sich eine steigende Zahl von Menschen traut, die Polizei anzurufen, wenn sie etwas Verdächtiges bemerkt.

Eines der Hauptbehördenziele der gesamten Oberhausener Polizei war im Jahre 2014 die Bekämpfung der Wohnungseinbrüche. Die Polizeipräsidentin verweist in diesem Zusammenhang noch einmal auf die erfolgreiche Kooperation mit Wohnungsgenossenschaften. „Für 10.000 Wohnungen in Oberhausen haben wir das Signal bekommen, dass sie gesichert werden“, freute sich die Chefin der Oberhausener Polizei.

Polizei will zunächst Bilanz ziehen

Neben der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs galt es, insbesondere die Zahl der Taschendiebstähle zu senken. Obwohl man auch hier Erfolge erzielte, existierten dennoch mit dem Centro, mit Sterkrade-City und der Oberhausener Innenstadt drei Schwerpunkte des Taschendiebstahls, was Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier bedauert. Sie relativiert allerdings die Anzahl der Taschendiebstähle: „Wenn man die Besucherströme des Centros sieht, sind die Zahlen noch verhältnismäßig gering.“ Aber entscheidend sei eben bei der prozentualen Berechnung der Fälle nur die Größe der Stadt.

Im neuen Jahr nun will die Polizei Oberhausen zunächst Bilanz ziehen und weitere, vielleicht ganz neue Behördenziele festlegen. Außerdem behält man sich ständig spontane Reaktionen auf plötzliche Kriminalitätsentwicklungen vor.