Der VRR wird zum 1. Januar 2015 die Preise erhöhen. Im Schnitt werden die Tickets auch in Oberhausen um 3,8 Prozent teurer. Schwarzfahrer müssen tiefer in die Tasche greifen

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) wird zum 1. Januar 2015 die Preise erhöhen. Dann werden auch Nutzer des öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) in Oberhausen tiefer für Fahrten mit Bussen und Bahnen in die Tasche greifen müssen. Im Schnitt werden die Tickets um 3,8 Prozent teurer. Gleichzeitig sollen auch Schwarzfahrer, die von den Kontrolleuren der Stadtwerke Oberhausen GmbH (Stoag) erwischt werden, künftig nicht mehr nur 40, sondern 60 Euro zahlen müssen. Die vom Bundesrat beschlossene Erhöhung muss jedoch noch in Berlin abgesegnet werden.

Ab Januar wird eine Kurzstrecke mit 1,60 Euro zu Buche schlagen – bislang waren es 1,50 Euro. Für die Preisstufe A2, mit der alle Fahrziele innerhalb Oberhausens erreicht werden können, müssen ÖPNV-Nutzer nun 2,60 Euro anstatt 2,50 zahlen.

Nicht nur die Tickets im Einzelverkauf werden teurer: Ein 4er-Ticket für die Kurzstrecke wird künftig anstatt 5,70 Euro 5,80 Euro kosten. Das 4er-Ticket für die Preisstufe A2 wird um 20 Cent teurer und nun 9,60 Euro kosten. Ebenso angehoben werden die Preise für die ÖPNV-Nutzer, die ein Abonnement haben. Das Ticket 1000 etwa wird für den Tarifbereich A2 ab Januar 60,03 Euro kosten. Und es gibt eine weitere Änderung beim Ticket 1000 – im neuen Jahr entfällt die Mitnahme eines weiteren Erwachsenen.

Höherer Kosten

Als Begründung für die Preiserhöhung nennt der VRR zum einen höhere Kosten, die etwa durch den Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes aus dem Frühjahr entstanden seien. Zum anderen gelte „weiterhin der politische Auftrag der Kreise und Städte, die Nutzerfinanzierung des öffentlichen Verkehrs zu stärken und so die öffentlichen Haushalte zu entlasten“. Auch in Oberhausen muss die Stoag ihr jährliches Defizit verringern, das durch städtische Zuwendungen ausgeglichen wird – zuletzt erwirtschaftete die Stadttochter 2013 ein negatives Betriebsergebnis in Höhe von 7,75 Millionen Euro.

Die Stoag begrüßt die geplante Anhebung des erhöhten Beförderungsentgelts von 40 auf 60 Euro. „Seit fast 12 Jahren hat es keine Anpassung gegeben (zuletzt 2003 von 30 auf 40 Euro), obwohl die Kosten und Preise gestiegen sind“, teilt Pressesprecherin Sabine Müller mit. „Die Verkehrsunternehmen sind auf die Einnahmen durch den Ticketverkauf angewiesen, die abschreckende Wirkung des erhöhten Beförderungsentgelts von 40 Euro wird zunehmend geringer“, so Müller. „Die Kosten-Risiko-Kalkulation der vorsätzlichen Schwarzfahrer fällt bei 60 Euro anders aus als bei 40 Euro.“ Schwarzfahren sei kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, „Mehrfachtätern droht Strafanzeige“.