Oberhausen. Planet Lasertag startet früher als erwartet: Betreiber investierte eine sechsstellige Summe in die Freizeithalle am Lipperfeld mit 800 Quadratmetern. Eine Nachbarstadt gab den Machern zuvor einen Korb.
Nebel steigt durch einen dunklen Raum, doch finster bleibt es nicht lange: Wilde Discolichter brechen sich in ihrem grellen Neonschein an Bretterwänden eines Labyrinths. Durch das Gewirr zischen Laserstrahlen. Die Freizeit-Halle "Planet Lasertag" hat im Lipperfeld früher als angekündigt ihre Türen geöffnet. Spieler können sich dort in Mannschaften mit elektronischen Westen und Leuchtstrahlern ("Phasern") duellieren.
Elektronik-Weste kann sprechen
„Wir haben bis Montagmorgen noch geschraubt“, sagt Axel Bornemann, Geschäftsführer der Betreiberfirma World of Game and Internet (WGI) aus Göttingen. Seit Montagmorgen, 22. Dezember, ist die Anlage mit einem „stillen Start“ für das Publikum freigegeben. Offiziell eröffnet die 800 Quadratmeter große Anlage dann Ende Januar.
Lasertag, das „Tag“ steht im Englischen für Markieren, gehört hierzulande zu den stark wachsenden Unterhaltungs-Trends. Lasertag gibt es schon seit 30 Jahren, in Deutschland kam das leuchtende Ziel-Spiel aber erst zuletzt in Schwung, unterstützt durch die Popkultur: In der US-Sitcom "How I Met Your Mother" wurde der Charakter-Schauspieler Neil Patrick Harris („Barney“) gar Lasertag-Weltmeister.
Lasertag-Arena auf 800 Quadratmetern
Rund 30 Hallen gibt es nach der Schätzung von Szene-Kennern bundesweit, auch im Ruhrgebiet ist die Dichte übersichtlich. Zum Vergleich: In England existiert die zwanzigfache Zahl von Arenen.
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Ziel ist es, den Mitspieler mit Infrarotstrahlen auf einer elektronischen Weste zu treffen. Punkte werden über Sensoren addiert, per Funk übertragen. Zu den zwölfminütigen Spielen erschallt Discomusik aus den Boxen, die Kulisse erinnert an die Gänge aus "Star Wars".
Die Hightech-Westen kommen von einem Spezialhersteller aus Australien, kosten rund 1000 Euro und können sogar sprechen. Sie geben Auskunft über Treffer und helfen mit Tipps: „Los, los, los!“
Roboter muss erobert werden
Der Betreiber investiert im Oberhausener Gewerbegebiet mit einer hohen sechsstelligen Summe. In Essen-Borbeck soll bereits 2015 eine weitere Halle entstehen. Nach Informationen dieser Zeitung wollte WGI zunächst in einer anderen benachbarten Ruhrgebietsstadt investieren, das dortige Amt erteilte jedoch keine Baugenehmigung.
Mit pietätlosen Ballerspielen möchte Bornemann nicht in einen Topf geworfen werden: „Wir befinden uns in einer surrealen Fantasiewelt. Es gibt keine brennenden Mülltonnen, Geschosse und blaue Flecken wie beim Paintball.“ Tarnkleidung ist verboten. Nach Rücksprache mit dem Jugendamt sei das Spiel ab 12 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen freigegeben.
Die Bauarbeiten dauerten am Lipperfeld nur viereinhalb Wochen: Bis zu 24 Personen können gleichzeitig spielen. Besonderes Detail: Ein ebenfalls mit Lichtstrahlen zielender Roboter kann im Parcours für das eigene Team „erobert werden“.
Bis zum Jahresende gelten Sonder-Öffnungszeiten
Ein Spiel bei „Planet Lasertag“ ist mit oder ohne Reservierung möglich. Bis zum Jahresende gibt es Sonderöffnungszeiten: täglich von 10 bis 24 Uhr, freitags und samstags von 10 bis 2 Uhr. Eintritt: 5 Euro pro Person und Spiel. Im kommenden Jahr: 6,90 Euro.