In nur drei Monaten entscheiden die Oberhausener Bürger darüber, ob die Straßenbahnlinie 105 zwischen Essen und Oberhausen für rund 80 Millionen Euro ausgebaut werden soll. Noch sind sich die Bürger über dieses Nahverkehrsprojekt uneinig – das zeichnet sich zumindest in der Diskussion auf der WAZ-Facebookseite ab.

„Eine Buslinie, die diese Strecke bedient, wäre ausreichend und könnte jederzeit wieder eingestellt werden, falls die Bedarfe doch anders sind, als man derzeit voraussetzt“, meint Andrea Bogucki. Zwei Vorteile nennt sie für diese Alternative: Sie sei kostengünstiger und unabhängiger. Aileen Verwers schreibt, sie brauche diese Bahn nicht: „Für so etwas hat man Geld, aber keines für Schulen, Kitas, Spielplätze und Jugendtreffs. Traurig.“

Christa Tietz tippt gleich sechs Ausrufezeichen hinter ihren Kommentar: „Ich will sie nicht!“ und Anita Poutanen ergänzt: „Braucht kein Mensch.“ – „Ich schon“, entgegnet Ul la Lin. Und Sabine Paul erklärt: „Ich wohne an der Stadtgrenze Essen und da hier mittlerweile kaum noch Busse fahren, will ich sie!“

Jenne Knaup beschreibt den geplanten Lückenschluss der Linie 105 als eine echte Bereicherung. „Die Straßenbahn wird Oberhausen gerade für Pendler nach Essen, die Neue Mitte für Essener sowie das Stahlwerksgelände für Investoren sehr attraktiv machen.“

Ferdinand Tegeler hält es aber für falsch, die Bürger über den Lückenschluss entscheiden zu lassen. Er befürchtet, dass Ähnliches wie beim Bürgerentscheid in Essen drohe, bei dem gegen die Erweiterung der Messe gestimmt wurde. „80 Millionen Euro geschenktes Landesgeld ablehnen in dem infrastrukturell schwachen Nahverkehrs-Nirwana Ruhrgebiet, wäre ein fatales Signal.“