Die Ampelkoalition SPD, Grüne und FDP und die CDU-Opposition sind zwar alle für den Lückenschluss der Straßenbahn 105 zwischen Essen-Frintrop und dem Centro, können sich aber nicht auf einen Streckenverlauf einigen. Die CDU hält die Anbindung des Centros mit einer neuen Haltestelle in der Nähe des „Neue Mitte“-Halts am Haupteingang des Einkaufszentrums für sinnvoller, die Ampel will dagegen an der Marina und dem Gasometer vorbeifahren. Da sich über den Linienverlauf keine Einigung abzeichnet, wollen beide Seiten nun über die Formulierung des für den 8. März 2015 geplanten Ratsbürgerentscheid über den Lückenschluss verhandeln. Sie müssen sich einigen, denn notwendig dafür ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Rat. Abstimmen will der Rat am Montag, 15. Dezember. Die CDU dringt bisher darauf, über den genauen Streckenverlauf und die Nennung der Kosten von 80 Millionen Euro abstimmen zu lassen; die Ampel schlägt eine einfachere und grundsätzlichere Frage zum Lückenschluss überhaupt vor.
Die Grünen fordern in einer Stellungnahme die CDU auf, ihren Vorschlag zur alternativen Streckenführung zurückzuziehen. Die Diskussionen darüber hätten zu einem Desaster innerhalb der Vorberatungen in den Ausschüssen geführt. Die Sinnhaftigkeit des CDU-Vorschlags sei in allen Details widerlegt worden, heißt es von der Grünen-Ratsfraktion.
Daher verlangt die planungspolitische Sprecherin und Fraktionssprecherin der Grünen, Regina Wittmann, ein Bekenntnis der CDU zu dem bereits seit vielen Jahren vorliegenden Vorschlag der Verwaltung, die Trasse über das ehemalige Stahlwerksgelände zu führen, um die Planungen nicht weiter zu gefährden. Eine sachliche Auseinandersetzung sei – zumindest bisher nicht möglich, meint Regina Wittmann und nennt ein Beispiel: „Die CDU behauptet, ihre Variante sei deutlich preisgünstiger. Sie reagiert aber mit keinem Wort auf den Nachweis, dass dabei sämtliche Rampenbauwerke zur Anbindung an die ÖPNV-Trasse als Streckenlängen und somit als höhere Kosten nicht mit einem Euro eingeplant wurden. Damit ist ein entscheidendes Argument hinfällig.“