...dann ist auf dem Südmarkt ein ganz besonderer Tag für die großen und kleinen Gäste. Ruhrwerkstatt und CVJM sorgen für Kurzweil zum Ferienstart und darüber hinaus.
Kaltrina kommt mit ihrem kleinen Bruder Valmir regelmäßig auf den Südmarkt zum Spielen. Heute ist ein besonderer Tag, heute gibt's mal wieder ein richtiges Spielfest. Der Zweijährige versucht sich erst einmal mit Tischfußball. Die erwachsene Schwester assistiert. „Es ist spaßig, mal etwas anderes. Und es ist schön, dass es das hier gibt, wo wir wohnen”, sagt Kaltrina. Zwischen Südmarkt und Bauspielplatz tummeln sich an diesem Nachmittag zahlreiche Kinder jeden Alters. Die Kleinen werden von ihren Eltern begleitet, oder den größeren Geschwistern. CVJM und Ruhrwerkstatt haben zum Ferienbeginn ein tolles Programm aufgelegt: „Grillen und Chillen” heißt es für die Kids. Doch faulenzen und entspannen (engl.: to chill out) liegt den kleinen und größeren Gästen fern. Sie sausen durch einen Roller-Parcours wie Nick Heidfeldt über die Autorennpiste, üben sich am Klettergerüst – vorbildlich gesichert, messen ihre Kräfte am Nagelblock und sammeln fleißig Punkte für die „Olympiade”. Am Ende wird es kleine Naschereien und Geschenke für die Besten geben. Jan Geisler, Leiter des CVJM-Jugendzentrums, ist zufrieden: „Dass schon so früh so viele Kinder da sind, ist super und zeigt, dass Bedarf vorhanden ist.” Am liebsten würde er am Südmarkt stationäre Spieleinrichtungen sehen, vielleicht eine Tischtennisplatte. „Aber bei der Stadt sind die Gelder für dauerhaft aufgestellte Geräte zu knapp, außerdem fürchtet sie eine Szene-Bildung, einen ständigen Sammelpunkt von Jugendlichen”, sagt Geisler. So ganz kann er das nicht verstehen. „Na ja, machen wir den Kindern, die nicht in die Ferien fahren, zumindest heute eine extra Freude.” Viele Familien, die rund um den Südmarkt wohnen, zählen nicht unbedingt zu den Privilegierten, so Geisler. Eben weil der Südmarkt nicht ganz problemfrei sei, fehle es an Jugendeinrichtungen. Der CVJM ist mit seinem Lifeline-Truck jeden Montag vor Ort, das Spielmobil der Ruhrwerkstatt alle sechs Wochen. Eigentlich reiche das nicht, sagt Jan Geisler, und würde das Angebot gerne ausweiten. Während die kleinen Klettermaxe und Formel 1-Piloten von ehrenamtlichen Helfern und pädagogischen Fachpersonal betreut werden, sucht Geisler den Kontakt zu den Eltern. Auch die begrüßen die Angebote des Innenstadtverbundes, dem Zusammenschluss aller Oberhausener Jugendeinrichtungen. Jan Geisler hat dabei das Spielgeschehen stets im Blick. Nicht ohne Grund, denn: „Immer wieder kommt es zu kleinen Unfällen, fällt ein Kind in Glasscherben und verletzt sich. Mein Notfallkoffer ist am Abend nicht selten leer”, sagt Geisler und wünscht sich, dass die Reinigung des Platzes öfter erfolgen würde. „Aber auch da fehlt wohl das Geld”, meint er.