Mehr als 20 000 Mini-Jobber gibt es derzeit in Oberhausen. Die meisten davon (64 Prozent) sind Frauen. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung/Genuss/Gaststätten (NGG) hin. Vor allem die Hotel- und Gaststättenbranche habe sich immer stärker zum Mini-Job-Markt entwickelt. „Vom Koch bis zur Kellnerin haben derzeit rund 2180 Beschäftigte in Oberhausen einen Job, bei dem sie lediglich bis zu 450 Euro pro Monat verdienen. Auch im Bäcker- und Konditorenhandwerk sind Mini-Jobs ein Maxi-Trend“, sagt NGG-Geschäftsführerin Yvonne Sachtje.
Rundumerneuerung
Für Beschäftigte werde es immer schwerer, einen Vollzeitjob zu bekommen. Viele Menschen würden durch Mini-Jobs zwar einen Fuß in den Arbeitsmarkt bekommen, der entscheidende Schritt in eine dauerhafte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gelinge aber nur ganz wenigen. Sachtje fordert daher eine Mini-Job-Reform: „Bei den 450-Euro-Jobs ist eine Rundumerneuerung dringend notwendig, bei der Arbeitgeber vom ersten Euro an die vollen Sozialversicherungsbeiträge entrichten müssen. Erst dann denken Arbeitgeber darüber nach, Vollzeitstellen zu schaffen. Mini-Jobs, wie wir sie derzeit haben, sind ‚soziale Mogelpackungen‘: Die Mini-Jobber bekommen kleines Geld. Und das, was dabei für die Rente herausspringt, tendiert gegen Null.“ Die Teilzeitjobs seien „Armutsfallen fürs Alter“.