Die CDU hat auf die massive Kritik von Stoag und Ampelkoalition reagiert, die neue von der Oppositionspartei entwickelte Strecke sei verkehrspolitisch unsinnig und faktisch nicht zu realisieren. Der CDU-Lückenschluss der Straßenbahnlinie 105 zwischen Frintrop und Centro ist kürzer und mit 55 Millionen Euro trotz eines zusätzlichen S-Bahnanschlusses billiger als die von der Stadt mit 80 Millionen Euro geplante Strecke. Allerdings schließt sie den Ostbereich des Centros nicht an und ist an der Neuen Mitte für Fahrgäste weniger komfortabel. CDU-Parteichef Wilhelm Hausmann äußert sich zu den Kritikpunkten.
Der nicht eingehaltene Sicherheitsabstand von 550 Metern zu Air Liquide : „Wir haben uns mit der Störfallverordnung auseinandergesetzt und eine andere Auffassung als SPD und Stadtverwaltung. Es soll ein angemessener Abstand bewahrt bleiben zwischen Störfallbetrieben und wichtigen Verkehrsbetrieben. Betrachtet man die Genehmigungspraxis anderer Behörden, so ist zu bezweifeln, dass die Linie 105 einen wichtigen Verkehrsweg darstellt, demnach wäre der Mindestabstand nicht anzuwenden.“
Neue Staus durch die ebenerdige Führung der Linie 105 auf der Osterfelder Straße: „Was in Großstädten wie Köln Praxis ist, nämlich Straßenbahnen in den fließenden Verkehr einzuordnen, scheint die Stoag zu überfordern. Die Straßenbahnen werden richtungsgebunden in die Schaltung mit einbezogen, was Stand der Technik ist.“
Die nicht einberechneten Grundstückskaufpreise: „Der Grunderwerb ist genauso wie bei der Aufstellung der Stoag-Trasse in unsere Berechnung eingeflossen.“
Die Nichterschließung des östlichen Centros: „Hier empfehlen wir der Stoag, ihre Berechnungsgrundlagen anzuwenden, die einen Einzugsbereich von 500 Metern um jede Straßenbahnhaltestelle für die Fahrgastberechnung zugrunde legen.“
Zum Vorwurf, die CDU habe der Stoag-Planung jahrelang zugestimmt: „Das ist das Verschweigen der Wahrheit. Die CDU hat nicht einmal dem Planungsbeschluss 2012 zugestimmt. Schon zu diesem Zeitpunkt haben wir die veraltete Trassenführung als Basis für den Beschluss für falsch gehalten.“
Zu den Vorwürfen, die CDU habe ihren Plan zu spät vorgelegt: „Nach dem Planungsbeschluss 2012 haben wir zwei Jahre lang in keinem Gremium mehr etwas von dem Projekt gehört. Den Vorwurf der Verspätung muss sich die Stadtverwaltung anziehen.“