Oberhausen. . Gotham City ist überall. Manchmal eben auch in Oberhausen. Am Samstag fliegt eine rüstige Fledermaus. Das Comic-Centrum an der Havensteinstraße feiert 75 Jahre “Batman“. Für Fans gibt es die Chance zum Fachgespräch. Wie die Innenstadt ihren Superhelden sucht.

Die City ist reif für Superhelden: Eine der erfahrensten Fledermäuse wird am Samstag, 29. November, im Comic-Centrum an der Haven­steinstraße groß gefeiert. Die beliebte Comic-Figur „Batman“ geht seit 75 Jahren auf Schurkenjagd, denkt aber gar nicht daran, sich aufs Altenteil zurückzuziehen.

Zuletzt hat die dreiteilige Kinoreihe des britischen Regisseurs Christopher Nolan den dunklen Ritter (2005, 2008, 2012) zu zusätzlichen Höhenflügen verholfen. Jörg Hedtkamp vom hiesigen Comic-Centrum möchte am Samstag von 10 bis 16 Uhr in seinem Laden jedoch auch an die Tage erinnern, an denen Batman — um im Bild zu bleiben — noch das Fliegen lernte.

Erster Auftritt im Jahr 1939

„Bei uns gibt es ein Heft mit dem allerersten Auftritt des dunklen Ritters von 1939 in den Staaten und eine bisher auf Deutsch unveröffentlichte Batman-Story der Zeichnerlegende Neal Adams“, sagt Hedtkamp. Diese Comics sollen im Heft „75 Jahre Batman“ enthalten sein und solange der Vorrat reicht am Samstag im Geschäft in guter Tradition der Gratis-Comics verteilt werden.

Die Faszination der von Bob Kane und Bill Finger entwickelten Figur hat Hedtkamp über die Jahrzehnte begleitet: Im Comic-Centrum trifft er auf Fans und Sammler. Ein Fachaustausch über die Sprechblasen-Kultur gehört zum guten Ton. In der Innenstadt versammeln sich oft Anhänger zum Fledermaus-Plausch. Die Suche nach dem Superhelden in der Innenstadt endet meistens in den Regalen des Comic-Ladens.

„Batman vollbringt sein Werk ohne klassische Superkräfte. Er absolviert es durch hartes Training und mit allerlei Technik, vielleicht sorgt das dafür, dass die Figur nie aus der Mode gekommen ist“, sagt Jörg Hedtkamp. Dass sich weltweit eine große Schar Fledermaus-Anhänger mit dem Personenkult befasst, sieht Hedtkamp auch im Seelenleben der Figur begründet.

"Batman kämpft für etwas Gutes"

„Batman kämpft für etwas Gutes“, sagt der Fachmann für das Fantastische. Dies geht auf die Geburtsstunden des Superhelden zurück. „In den 30er Jahren haben solche Superhelden den Menschen angesichts der Rezession in den USA ein Stück Hoffnung und Zuversicht vermittelt.“

Am Samstag darf freilich nicht nur über Batman diskutiert werden. Jörg Hedtkamp verspricht ungeduldigen Comic-Fans den ersten Blick in „Batman Eternal 1“. Die neue Heftserie soll es am Samstag bei einer Vorveröffentlichung geben. Der Deutschland-Start ist eigentlich erst für Januar vorgesehen.

Dass findige Sammler bei Batman hellhörig werden, ergibt sich aus den für Laien schwer durchschaubaren Sonderveröffentlichungen. So sind die Hefte der ersten Stunde mittlerweile gute Wertanlagen. Auch jüngere Bände mit Hardcover und Signierung des Zeichners können in kleiner Auflage schon mal Preise von 150 Euro erzielen. Wer noch Hefte im Keller findet, sollte sich über den Wert informieren. Hedtkamp: „Das machen wir im Geschäft regelmäßig.“