Oberhausen. . Wie wappnet sich ein Museum oder ein Theater vor einem Wassereinbruch oder einem Brand? In der Ludwiggalerie gibt es nun eine Notfallbox, mit der Kunstwerke geretttet werden können. Auch Sicherheitsausrüstung für Mitarbeiter ist enthalten. Im Metronom-Theater gibt es ein brandsicheres Bühnenbild
Flammen schlagen hoch, Rauch durchdringt den gesamten Raum. Im Archiv ist eine Wasserleitung undicht, alles droht zu durchnässen. Szenarien, die Museumsleitern den Schweiß auf die Stirn treibt. Schließlich beherbergen sie einzigartiges Kunst- und Kulturgut. Die Ludwiggalerie ist von all dem bisher zum Glück verschont geblieben. Trotzdem, für den Fall der Fälle muss man gewappnet sein. Das Team der Ludwiggalerie hat dafür seit Kurzem eine Notfallbox.
Im Zuge des Brandschutzes und Schutzes vor Leitungswasserschäden hat die Versicherung Provinzial Rheinland eine Notfallbox an das Museum übergeben. Sie soll im Ernstfall die Kulturgüter vor Schäden schützen.
Erste Hilfe bei Brand- oder Wasserschäden Genau 43 Kilo wiegt die Edelstahlbox, die Erste Hilfe bei Brand- oder Wasserschäden leisten soll. Kein Wunder, denn sie beherbergt eine Vielzahl an Ausrüstung. Darunter auch die sogenannte Saugbarriere, die Türen oder Übergänge abdichtet, damit sich Wasser nicht weiter ausbreiten kann. Für einen ähnlichen Zweck ist auch ein mobiler Rauchverschluss beigefügt. Er wird an Türen befestigt, um Rauch abzuhalten und so weitere Schäden vermeiden.
Doch der Retter in der Not hält auch einige Materialien bereit, für den Fall, dass Wasser oder Feuer bereits ihr Übriges getan haben. Ob Pinselset, Klebeband oder Mullbinde: Die Erste Hilfe für Kunst- und Kulturgüter ist damit gesichert. In der Hektik nach einem solchen Unglück verliert man leicht den Überblick. Für die Dokumentation der Schäden reicht deshalb ein Griff in die Edelstahlbox. Von Schreibutensilien bis zur Einwegkamera ist darin nämlich alles enthalten.
"Trotzdem steht der Personenschutz immer an erster Stelle" „Trotzdem steht der Personenschutz immer an erster Stelle“, betont Rainer Schmitz, Direktionsbevollmächtigter der Provinzial Rheinland. Deshalb sind auch einige Dinge zum Schutz der Kunstretter wie zum Beispiel Schutzbrillen, Atemschutzmasken oder Handschuhe mit in der Kiste. Besonders hilfreich sind auch Knickleuchtstäbe, die selbst im Falle eines Stromausfalls für den Durchblick sorgen.
Dr. Christine Vogt, Direktorin der Ludwiggalerie, ist von der Notfallbox begeistert. „Für uns ist das eine tolle Sache. Nur weil man bisher keinen Schaden gehabt hat, heißt das nicht, dass das in Zukunft so bleibt. Ich glaube, dass wir und unsere Ausstellungsobjekte nun gut geschützt sind“, sagt sie. Die Notfallbox steht nun im Erste-Hilfe-Raum des Haupthauses der Ludwiggalerie, wo sie – hoffentlich – vergebens auf ihre Nutzung wartet.
Auch das Metronom-Theater am Centro hat für einen Ernstfall vorgesorgt. Neben der üblichen Brandschutzvorkehrungen hat man auch das Bühnenbild sicher gemacht. So ist es größtenteils brandschutzbehandelt und damit nur schwer entflammbar. Ein Rauchschutzvorhang trennt außerdem im Ernstfall den Bühnenbereich vom Zuschauerraum.
Andy's World Now in Oberhausen
"Andy's World Now" war Thema des Wettbewerbs um die Jugendförderpreise 2014 in Oberhausen - Sichtung im Schloss Oberhausen, fotografiert am Donnerstag, 3.4.2014. Kuratorin Meike Allekotte und Dr. Christine Vogt (Direktorin Ludwig Galerie Schloss Oberhausen) sehen sich die entstandenen Werke an.Foto: Tom Thöne / WAZ FotoPool
© Tom Thöne / WAZ FotoPool
"Andy's World Now" war Thema des Wettbewerbs um die Jugendförderpreise 2014 in Oberhausen - Sichtung im Schloss Oberhausen, fotografiert am Donnerstag, 3.4.2014. Kuratorin Meike Allekotte und Dr. Christine Vogt (Direktorin Ludwig Galerie Schloss Oberhausen) sehen sich die entstandenen Werke an.Foto: Tom Thöne / WAZ FotoPool
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