Die Entscheidung der Stadttochter OGM, Aktbilder der Oberhausener Künstlerin Maria Mancini aus dem Technischen Rathaus zu entfernen, ist auf massive Kritik von Künstlern, Kirchenvertretern und Politikern gestoßen. Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD) hält die Entscheidung von OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt für falsch. „Ich hätte die Bilder nicht abgehängt. Die Freiheit der Kunst ist für mich ein hohes Gut“, sagte Wehling der WAZ.
Die OGM hatte das Gebot mit Rücksichtnahme auf unterschiedlichen Kulturen bei Bildern im öffentlichen Raum begründet. Schmidt spricht von einem Abwägungsprozess. Immerhin 30 Personen aus allen Bereichen und Altersgruppen hätten sich beschwert.
Richtig erbost ist die Sprecherin des Oberhausener Künstler-Arbeitskreises Marie-Luise O’Byrne-Brandl, die darauf hinweist, das Nacktheit seit Jahrtausenden zur Kunst gehört. Kulturdezernent und möglicher SPD-Oberbürgermeister-Kandidat Apostolos Tsalastras hält sich bisher noch bedeckt. Derzeit wolle er sich nicht äußern, da er die Kunstwerke nicht kenne, sagte Tsalastras, der am Freitag in Kaiserslautern weilte, wo Spitzenvertreter hoch verschuldeter Städte ein bundesweites Aktionsbündnis gründeten.