Oberhausen. Seit Jahren verrotten die ehemaligen Wohnhäuser an der Jagdstraße in Oberhausen-Borbeck, aus denen eigentlich längst zwölf schicke Eigenheime werden sollten. Die Zukunft der Gebäude ist weiterhin nicht geklärt. Denn der private Eigentümer will das Grundstück am liebsten wieder verkaufen.

„Schäbig“ ist gar kein Ausdruck für den Anblick, den die Ruinen an der Jagdstraße im Hausmannsfeld bieten. Die Reste der ehemaligen Obdachlosen-Unterkünfte an der Stadtgrenze zu Essen gammeln seit Jahren vor sich hin. Auch der neue Eigentümer, die Dinslakener Firma Main­group, kommt mit dem für 2013 angekündigten Umbau nicht voran – weil vermeintlich die Zeit fürs Bauvorhaben fehlt, will man die Häuser wieder loswerden.

Das Projekt klang vielversprechend für das Hausmannsfeld. Die alten, früheren Billig-Wohnhäuser aus der Nachkriegszeit sollten in zwölf schicke Reihen-Eigenheime verwandelt werden. Eine Investitionssumme von 2,5 bis drei Millionen Euro kündigte die Maingroup dazu für Oberhausen an. Doch von diesen Plänen nimmt der Inhaber Ralf Nienaber nun offenbar wieder Abstand: „Wir bemühen uns, die Sache abzugeben, weil wir kaum zeitliche Kapazitäten dafür haben. Wenn sich jemand meldet, geben wir es ab“, sagt er.

Nur wenn die Firma Maingroup die Häuser an der Jagdstraße nicht verkaufen kann, will Ralf Nienaber 2015 mit dem Umbau beginnen: „Das wird dann das erste Ding, sobald die Witterung es zulässt“, sagt er zu.

Bis 2006 lebten dort Obdachlose

Die ehemaligen Wohnhäuser an der Jagdstraße dienten bis 2006 als Unterkünfte für Menschen ohne festen Wohnsitz. Als die Gebäude dazu nicht mehr benötigt wurden, verkaufte die Stadt Oberhausen sie an einen privaten Investor. Renoviert wurde der Komplex zunächst nicht.

Die Maingroup GmbH Dinslaken erwarb das Grundstück Ende 2011 vom Vorbesitzer, um im Herbst 2013 mit einem groß angelegten Sanierungs- und Umbaukonzept zu beginnen. Im April 2013 erhielt die Firma die Genehmigung der Stadt, ließ im Inneren auch Wände einreißen. Nach außen aber tat sich nichts – obwohl es viele Interessenten gegeben haben soll.

Vandalismusschäden als Grund für Verzögerung

Die Firma nannte zuletzt vorrangige Baustellen und auch Vandalismusschäden als Gründe der bis heute andauernden Verzögerung des Baustarts. Auch sorgten wilde Müllkippen auf dem Gelände immer wieder für Unmut – besonders unter Anwohnern des Viertels.

Die alten Wohnhäuser einfach abzureißen, um das nackte Grundstück zu verkaufen oder es als Neubausiedlung zu entwickeln, das ist nicht möglich. Denn auf dem Gelände gilt für die vorhandene Bausubstanz ein Bestandsschutz. Aus Sicht der CDU-Ratsfrau Gundula Hausmann-Peters ist das ein großes Ärgernis.