Der erste Gratulant zum 20-jährigen Bestehen des Netzwerks Interkulturelles Lernen (NIL) war Oberbürgermeister Klaus Wehling. Er sprach bei der Jubiläumstagung mit dem Titel „Spaß, Maloche, Nachbarschaft – Perspektiven interkultureller Arbeit im Revier“ im Bürgerzentrum Alte Heid. Etwa 70 Teilnehmer kamen, um gemeinsam den runden Geburtstag des Netzwerks zu begehen, das 15 Mitglieder aus den Bereichen Bildung, Beratung und Kultur zählt.
Auch Mike Groschek, NRW-Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, war gekommen. „Die Stadtentwicklung und die dafür zur Verfügung stehenden Mittel müssen immer auch die sozialen Herausforderungen des jeweiligen Stadtteils im Blick halten“, sagte er. „Denn Heimat ist wichtig für alle. Heimat ist vor der Haustür.“
Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Tagung leistete Prof. Dr. Veronika Fischer von der Fachhochschule Düsseldorf, die als Fachbereichsleiterin an der Volkshochschule Oberhausen 1994 das Netzwerk gründete. In ihrem Vortrag erläuterte sie die Bedeutung interkultureller Arbeit und wies darauf hin, dass diese immer in Zusammenhang mit anderen Aufgaben zu sehen ist, wie zum Beispiel Inklusion und Geschlechtergerechtigkeit.
In vier Workshops wurden Beispiele interkultureller Projekte im Revier präsentiert und diskutiert. Eine Expertenrunde nannte Faktoren für den Erfolg solcher Projekte. Kulturdezernent Apostolos Tsalastras betonte, dass im Kulturbereich jene Projekte mit Aha-Effekt, die aufgrund positiver Erfahrungen eine freiwillige Weiterarbeit nach sich ziehen, die spannendsten seien. Ercan Telli, Geschäftsführer des Integrationsrats, ist davon überzeugt, dass eine Quartiersentwicklung nur gelingt, wenn alle mitmachen. „Anpacken statt nur zu reden, das ist das Erfolgsgeheimnis.“
Zum Ende der Tagung lobte Sozialdezernentin Elke Münich das erfolgreiche Networking von NIL. Es sei ein gutes Beispiel für die Bündelung von Ressourcen. Initiativen wie NIL machten es möglich, mit vorhandenen Mitteln wirtschaftlich umzugehen und neue Herausforderungen wie den Zuzug von Migranten- und Flüchtlingsgruppen gemeinsam anzugehen.