Die Turbinenhalle im Lipperfeld erhält einen „Zwilling“: Am 22. November eröffnet beim Konzert der Kölsch-Gruppe „De Höhner“ die Veranstaltungsstätte „Turbinenhalle 2“. In einem Jahr Bauzeit und mit einer Investitionssumme von zwei Millionen Euro ist der ehemalige Billard- und Bistrobereich „Centreville“ in eine Multifunktionsfläche mit 850 Quadratmetern umgebaut worden.

Hallenchef Michael Neumann möchte so auf die deutlich höhere Nachfrage nach miteinander verbundenen Konzerthallen reagieren. „Nach dem Abschluss aller Bauarbeiten haben wir vier größere Bereiche, die gleichzeitig bespielt werden könnten. Solche Möglichkeiten bietet nur wenige Hallen in Deutschland an.“

7000 Besucherlautet das Ziel

Das 1909 erbaute Gebäude gehörte einst zur Gutehoffnungshütte und wurde 1993 in eine Großraumdiskothek verwandelt. 2007 übernahm der Krefelder Unternehmer Neumann den Komplex und beendet nach sinkenden Besucherzahlen ein Jahr später in der Haupthalle den Discobetrieb. 2008 wurde der ehemalige „T-Club“ zur einzig verbliebenen Disco-Tanzfläche „Steffy“ umgebaut und beherbergt seitdem verschiedene Partys, die momentan vor allem bei jüngeren Besuchern angesagt sind.

Neben der „Main Hall“ (1000 Quadratmeter), Turbinenhalle 2 (850 Quadratmeter) und Diskothek „Steffy“ (830 Quadratmeter) wird momentan noch die ehemalige Soccerhalle umgebaut, die mit 1600 Quadratmeter die größte Fläche bietet und nie als Großraumdisco genutzt wurde. Hinzu kommen mehrere kleinere Räume wie „Kammer“ und „Cosmo“ (jeweils 350 Quadratmeter), so dass Neumann langfristig in den Wettbewerb mit der Gruga-Halle in Essen und der Dortmunder Westfalenhalle treten möchte. Momentan passen 4900 Besucher in die Hallen, bis zu 7000 sollen es nach Erweiterungen des Brandschutzes werden.

Die Zeit der Großraumdiskotheken sei vorbei, so Neumann. Durch Internet-Netzwerke, sei es einfacher Partys zu organisieren, die an jedem Wochenende in Konkurrenz mit den großen Diskotheken stünden. Daher setzt die Turbinenhalle auf Konzerte und Festivals. Das Berliner Elektro-Festival „E-tropolis“ ist aufgrund der neuen Hallen-Strukturen nach Oberhausen gewechselt. Auch Europas größtes Fantasie-Festival „Weekend of Horrors“ nutzt mehrere Hallen.

Schon jetzt sei der Betrieb der Hallen wirtschaftlich, sagt Neumann und widerspricht anderslautenden Gerüchten. Der Parkplatz soll sich auf 700 Stellplätze erhöhen. Ein Grundstück am Eingang „Im Lipperfeld“ kommt hinzu.