Er ist orange, steht starr an der Tilsiter Straße und schaut geneigten Hauptes gen Himmel: der „Klimawächter”.
Am Samstag enthüllte der Mülheimer Künstler Peter Flach die hölzerne Skulptur, die er im Auftrag der Bürgerinitiative Frische Luft für Mülheim kreierte. Sie steht als Symbol für die natürlichen Frischluftschneisen der Stadt, die zunehmend von Neubebauungen bedroht sind.
„Mit dem Wächter wollen wir auf die Wichtigkeit der Frischluft bringenden Windschneisen aufmerksam machen, die dafür sorgen, dass die Innenstadt belüftet wird”, erklärt Britta Stalleicken, Mitglied der Bürgerinitiative Frische Luft für Mülheim. Diese Schneisen nämlich seien durch etliche Bebauungspläne gefährdet. So soll auch das Feld an der Tilsiter Straße/ Oppspring bebaut werden. Seine Funktion als Frischluftspender kann es danach allerdings nicht mehr erfüllen.
„Wir wollen dafür sorgen, dass die Belüftung der luftverschmutzten Innenstadt erhalten bleibt”, meint Britta Stalleicken. „Dass gebaut wird, können wir zwar nicht verhindern, aber mit dem Klimawächter wollen wir ein Zeichen setzen”, so die Mülheimerin weiter.
Auch Künstler Peter Flach ist von der Idee überzeugt. „Die Schneisen sind erhaltenswert und enorm wichtig”, sagt er. Mit seiner abstrakten Skulptur will er vor allem Interesse hervorrufen und „ohne Zeigefinger” auf das Problem aufmerksam machen. „Meine Skulptur schaut nur, hält einfach die Augen offen.”
Viele interessierte und betroffene Bürger waren zu der Enthüllung gekommen. Auch sie sehen in den zunehmenden Bauplänen eine Bedrohung des Klimas. „Bei uns zuhause haben wir das gleiche Problem, überall wird alles zugebaut”, bestätigt Konrad Keutmann und schüttelt den Kopf. „Die Idee mit der Skulptur findet er nicht schlecht. So werden die Leute vielleicht aufmerksam.”