Auf dem Vorplatz der Alten Dreherei drehen sich von Freitag bis Sonntag unter anderem eine antike Raupenbahn und ein altes Pferdekarussell. Alles soll ruhiger zugehen als auf einer normalen Kirmes.

Techno-Musik und Autoscooter wird der Besucher auf diesem Jahrmarkt vergeblich suchen. „Hier geht alles etwas ruhiger zu als auf einer gewöhnlichen Kirmes”, erklärt der Mülheimer und Schausteller in dritter Generation Peter Buchholz. Es gehe darum, einen Jahrmarkt mit toller Atmosphäre für die ganze Familie zu schaffen.

Bereits seit etwa zehn Jahren besuche die Truppe, bestehend aus sechs bis sieben Schaustellern, Städte mit ihrem historischen Jahrmarkt. In Mülheim ist die eingespielte Gemeinschaft nun zum ersten Mal zu Gast. Buchholz liegt die Sache dementsprechend sehr am Herzen. „Für mich wäre ein Erfolg hier natürlich besonders schön.”

Kein Plastikkitsch

Am Herzen liegen ihm und seinen Kollegen jedoch vor allem auch ihre historischen Fahrgeschäfte. Ob Pferdekarussell, Spiegelkabinett oder antike Raupenbahn, wert legen die Liebhaber vor allem auf den authentischen Charakter der Fahrten und Buden. Von Plastikkitsch und Disneyworld-Antike hielten sie sich demonstrativ fern.

„Wir buckeln uns mit unseren alten Dingern oft den Rücken krumm, da freut es uns, wenn die Leute das zu schätzen wissen”, sagt Toni Schleifer. Er wird versuchen, die Besucher mit einem ganz besonderem Objekt in die Welt des historischen Jahrmarktes zu entführen. Sein Schatz ist eine Wellershaus Orgel aus dem Jahr 1927. Besonders interessant ist ihr Entstehungsort. Die Orgel wurde nämlich damals in Saarn gebaut, wo die Firma Wellershaus beheimatet war. „Wir würden uns sehr darüber freuen zu erfahren, ob es Nachfahren der Familie Wellershaus gibt, die noch in Mülheim Wohnen”, sagt Buchholz stellvertretend für seinen Schaustellerkollegen.

Freitag und Samstag bis 22 Uhr geöffnet

Auch wenn das Familienpublikum klar im Vordergrund steht, sollen auch die Freunde von Bratwurst und Bier nicht zu kurz kommen. Die Verköstigung kann dabei vom Ambiente her durchaus mit den Fahrgeschäften mithalten. Es handelt sich dabei um eine Dürener Kneipe aus den 40er Jahren. „Als die Kneipe 2007 schließ´en sollte, hat mein Vater sich gedacht, die packen wir ein”, erzählt Lutz Felten. Heute passt die Original-Kneipe in drei Übersee-Container und sorgt aufgebaut für ein authentisches Kneipenerlebnis. Nur die Umgebung sei historisch, Wurst und Bier hingegen garantiert frisch. Die Fahrgeschäfte werden Freitag und Samstag von 11 bis 22 Uhr sowie Sonntag von 11 bis 20 Uhr geöffnet sein.