Der bekannte Funk- und Fernseh-Wettermann Sven Plöger war am Donnerstag in einer Rolle zu erleben, die er selten besetzt: als Zuschauer. So saß er schlicht auf den Stufen im VHS-Forum, sah und hörte, was Acht- bis Zwölfjährige zum Thema Klimawandel auf die kleine Bühne brachten.

Plöger ist – und dieser Begriff passt zu seinem Beruf – Schirmherr der Aktion „Kinder können Klima”, an der sich bislang Schulen aus acht NRW-Städten beteiligen. Aus Mülheim sind seit August diese vier dabei: Pestalozzischule, Grundschule an der Hölterstraße, Gemeinschaftshauptschule Dümpten und die Wilhelm-Busch-Förderschule.

„Kinder können Klima” läuft in Form einer theaterpädagogischen Woche: Angeleitet von Schauspielern der Tourneegruppe „Die Mimosen” entwickeln die Schüler/innen eigene Szenen rund um Wetter, Klima, Elemente. Finanziert wird das Projekt vor Ort im wesentlichen durch die Mülheimer Initiative für Klimaschutz.

Zur Abschlussrevue erschien auch Sven Plöger. Der Diplom-Meteorologe und Moderator lebt in der Schweiz, wo auch seine Wettersendungen produziert werden, war aber zu Vortragsabenden ohnehin in der Gegend: Mittwoch in Wesel, Donnerstag in Mülheim – übrigens zum ersten Mal „bewusst”. Sonst sei er immer nur durchgefahren, „hier im Ruhrgebiet liegt ja alles eng nebeneinander”.

Für die Kinder, freut sich Theatermacher Kai Meister von den „Mimosen”, sei es „eine besondere Wertschätzung”, wenn sie jemand besuchen kommt, den sie aus dem Fernsehen kennen. Sven Plöger, der sich vom Ergebnis der Projektwoche angetan zeigte, ergriff am Ende des Bühnenprogramms selber kurz das Mikro und das Wort: „Ihr seid ja die”, wandte er sich an den Nachwuchs, „die am längsten noch auf der Welt sind und den Klimawandel am meisten spüren werden.”

Ein Thema, das den lebhaften 42-Jährigen, der („leider”) keine eigenen Kinder hat, sehr beschäftigt und im März zur Veröffentlichung seines Sachbuchs „Gute Aussichten für Morgen. Wie wir den Klimawandel für uns nutzen können” führte. Plöger, der nach eigener Aussage intensiv Fachliteratur studiert, hält den Begriff „Klimakatastrophe” für unglücklich: „Denn wenn ich eine Katastrophe erwarte, habe ich keine Motivation etwas zu tun, sondern muss fliehen.” Auch wendet er sich gegen „das medial vermittelte Gefühl, alle Unwetter würden immer schrecklicher”.

Von „Klimawandel” redet er lieber, meint aber auch: „Wir müssen schauen, dass wir unseren Anteil daran im Griff haben.” Was er bereits Kindern vermitteln möchte, darum die Schimherrschaft über das Schulprojekt. „Ich würde mir wünschen, dass bei allen Kindern im Kopf ankommt: ,Solarenergie ist etwas Tolles!' Und: ,Später muss mein Haus wärmegedämmt sein' sowie ,Ich brauche keinen Geländewagen.'” Um nur einige Beispiele zu nennen.

Später am Tag sprach Sven Plöger in der Sparkassen-Zentrale am Berliner Platz: „Gute Aussichten für Morgen” heißt sein Vortrag, für den sich mehr als 400 Menschen (Frei-)Karten gesichert hatten. Volles Haus also. „Ich hoffe”, sagt Plöger und lächelt, „die Leute kommen wegen der Botschaft.”