Dr. Roberto Rinaldi vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung (MPI) wurde am Sonntag bei einer Konferenz in Dresden für seine Arbeiten zur Aufspaltung von lignocellulosehaltiger Biomasse für die weitere katalytische Umsetzung mit dem Willi-Keim-Preis 2014 ausgezeichnet. Das teilte das MPI am Montag mit. Dieser Preis werde für grundlegende und originelle Forschungsarbeiten jüngerer Wissenschaftler zu „Advanced Fluids“ vergeben und ist mit 2000 Euro dotiert.
In Zeiten von Klimawandel und Rohstoffverknappung sind alternative Wege zur Herstellung von Energieträgern und Basischemikalien gefragt, heißt es in der Mitteilung. Pflanzen und pflanzliche Abfälle seien eine reiche Quelle für erneuerbaren Kohlenstoff. Um diesen nutzen zu können, müssen die pflanzlichen Bestandteile (Cellulose, Lignin und Hemicellulose) aufgespalten werden. Die Biomasse müsse in Lösung gebracht werden, um eine katalytische Umwandlung zu ermöglichen. Dr. Roberto Rinaldi entwickelte ein neuartiges Lösungsmittelsystem für Lignocellulose. Damit eröffneten sich ganz neue Möglichkeiten für die Biomasseumwandlung und die Cellulosechemie, so das MPI.
Rinaldi, Jahrgang 1979, studierte Chemie in Brasilien und kam nach diversen Stationen 2009 als Gruppenleiter ans MPI. Er war u.a. bis 2013 als Berater für die brasilianische Botschaft tätig und arbeitet künftig an einem College in London.