Dümpten. .

Es läuft nicht richtig rund in der Sprachheilkita „Eigensinn“ im Interimsstandort an der Boverstraße, das legen Berichte aus dem Umfeld nahe. Wie die WAZ erfuhr, fällt ab und an die Sprachtherapie aus, die die 24 Jungen und Mädchen, die unter Verzögerungen oder Störungen in der Sprachentwicklung leiden, doch so dringend benötigen. Es fehle an Personal, heißt es. Zudem stünden seit Sommer 2013, also seit dem Umzug von der Schildbergschule, die dringend benötigten Schallschutzmaßnahmen aus. Und man fühle sich oft nur unzureichend über Veränderungen jedweder Art informiert.

Zu diesen Veränderungen zählen jene, über die der Landschaftsverband Rheinland zu befinden hat. Noch ist dort jedoch keine Entscheidung darüber gefallen, ab wann Schluss ist mit der Förderung von Therapeuten, wie die Kita sie braucht. Klar aber ist: Eines Tages wird Schluss sein. Der LVR nämlich stellt sein System um, erklärt Lydia Schallwig, stellvertretende Leiterin des Amtes für Kinder, Jugend und Schule, und setzt auch in diesem Bereich auf Inklusion. Also darauf, dass alle Kinder – egal, ob behindert oder nicht – gemeinsam in einer Kita unterkommen.

Die reine Form des Sprachheilkindergartens ist damit bald passé und betroffene Kinder werden in Regelkitas therapiert: durch Pädagogen, die dort auch als Erzieher eingesetzt sind, oder Mitarbeiter externer Zentren, die in den Kitas arbeiten. Auch Therapien unabhängig von der Kita sind möglich. Dass es Menschen gibt, die bezweifeln, dass die alte Qualität Fortbestand hat im neuen System, weiß Schallwig. „Doch nur, weil es neu ist, muss es nicht schlechter sein.“

Da man vom LVR eines Tages nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden wolle, habe man bereits mit der Umstrukturierung angefangen – die heilpädagogischen Gruppen der Kita etwa laufen sukzessive aus. Die teilweise verunsicherten Mitarbeiter, die noch nicht wissen, wo sie unterkommen werden, beruhigt Schallwig: „Wir finden Lösungen für jeden.“ So sei das im Übrigen auch mit den aktuellen Vorwürfen: „Die Verwaltung arbeitet daran, Lücken im Personalbestand zu schließen.“ Das aber sei nicht immer einfach, weil nicht jeder die Qualifikation besitzt. Beim Schallschutz prüfe der Immobilienservice, was möglich ist. Und in puncto Kommunikation verspricht Schallwig: „Wir geben Informationen weiter, sobald wir sie haben.“

Stefanie Werntges, bis vor einer Woche Leiterin der Kita, hat sich dort übrigens immer „superwohl“ gefühlt. Mittlerweile seien auch gute Lösungen für die vorübergehenden Probleme gefunden worden, „und es läuft therapeutisch schon fast wieder so, wie es sollte“. Ihre Erfahrung mit der Stadt, so die neue Leiterin der Kita Zauberhöhle, sei übrigens immer eine gute gewesen: „Dort wird auf alle Situationen sofort reagiert.“