Für die einen in der Politik ist es alarmierend, für die anderen richtig und notwendig, um im Wettbewerb um den künftigen Sitz der Sparkassenakademie weiterhin gute Chancen zu haben: Das Planungsamt prüft inzwischen bereits den Abrissantrag für das VHS-Gebäude an der Bergstraße.Das VHS-Gebäude könnte so dem Erdboden gleich gemacht werden, noch bevor die Gutachter des Denkmalamtes beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) über eine mögliche Denkmalwürdigkeit entschieden haben. Die Prüfung hatte die MBI beantragt. Ob das überhaupt formal möglich ist, wäre eine andere Frage. Da die obere Denkmalbehörde überlastet ist, kann sie erst Anfang 2015 mit der Begutachtung des Gebäudes beginnen. Zuvor seien noch eilige Fristsachen zu erledigen, sagt Helmtrud Köhren-Jansen von der Oberen Denkmalbehörde.

Dass das Amt eine Prüfung angekündigt hat, verpflichte die Stadt als Eigentümerin nicht, das Gebäude zu erhalten, bis über die Denkmalwürdigkeit entschieden ist. „Es hat keine rechtliche Bindung.“ Erst wenn ein positives, rechtssicheres Gutachten vorliege, könne die Stadt verpflichtet werden, das Gebäude zumindest vorläufig unter Schutz zu stellen. Zur Sache selbst kann sie noch nichts sagen. „Wir würden es ergebnisoffen prüfen. Ich war bis jetzt weder vor Ort noch habe ich mich mit der Architektur auseinandergesetzt. Ich kenne nur vier, fünf Bilder.“

Planungsamtsleiter Jürgen Liebich geht bislang davon aus, dass der 70er Jahre-Bau nicht denkmalwürdig ist. „Unzählige Schulgebäude, auch in Mülheim, sind in der selben Art gebaut worden.“