Bei Siemens wackeln die Wände vor Anspannung. Am kommenden Montag sollen Mitarbeiter erfahren, wohin die Reise gehen soll. Es wird Stellenabbau geben. Aber in welchem Umfang? Wie tiefgreifend wird der Konzern sein Energiegeschäft, von dem der Standort Mülheim lebt, umbauen? Als Wachstumsmotor ist schon das Amerika-Geschäft ausgemacht. Von dort aus regiert jetzt die neue Chefin im Energiebereich, Lisa Davis. Erstmals überhaupt lässt Siemens seine Geschäfte außerhalb von Deutschland verantworten. Das wird in Mülheim als Signal gegen den Standort D verstanden.


Es gab in dieser Woche auch gute Nachrichten: Endlich, nach elf Jahren überwiegend mit Leerstand, gibt es in Raadt offenbar eine Perspektive für das Areal der ehemaligen Agiplan-Zentrale. Der Bürostandort soll verschwinden, ein Investor steht parat, ein attraktives Wohnkonzept zu entwickeln. Das ist gut so. Der Bürostandort Mülheim leidet seit Jahren und weiter zunehmend unter einem Nachfragemangel. Viele Immobilien stehen leer. Mülheim hat nicht nur ein Überangebot an Büroflächen, das Angebot entspricht vielfach auch nicht modernen Standards. Das trifft auch für das alte Agiplan-Gebäude zu. Es ist gut, wenn solche Altsubstanz abgerissen wird und vom Markt verschwindet.


Die Luisenschule kann ab 2016 ihren Wunsch verwirklichen, Sportgymnasium zu werden. Der Zuschlag seitens des NRW-Sportministeriums zum Ende dieser Woche ist eine große Chance für die Mülheimer Schule, sich als eine von 18 NRW-Sportschulen zu profilieren – ein Sporthallen-Neubau inklusive.


Und dann hat auch noch die Gastronomie im Schloß Styrum unter neuer Führung wiedereröffnet. Es darf dort wieder festlich gefeiert werden. Gerade Hochzeiten im Schloss waren in der Vergangenheit sehr beliebt. Leider nur ist im Premium-Konzept kaum Raum dafür, dass Otto Normalstyrumer wieder mehr von seinem Schloss hat. Schade!