Mülheim an der Ruhr. . Immer mehr Eltern entscheiden sich dafür, ihr Kind schon in ganz jungen Jahren in die Hände von Erzieherinnen in Kitas oder von Tagesmüttern zu geben. Und auch im Bereich der drei- bis sechsjährigen Jungen und Mädchen ist die Quote in Mülheim deutlich höher als früher. Das zeigen aktuelle Zahlen.

Immer mehr Kinder, die jünger sind als drei Jahre, verbringen einen Teil ihres Tages in Kitas oder bei Tagesmüttern – auch in Mülheim hat diese Zahl stark zugenommen, teilte das statistische Landesamt Information und Technik NRW am Freitag mit.

Die Behörde bezieht sich auf Zahlen, die zwischen März 2013 und März 2014 erhoben worden sind. Daraus lässt sich unter anderem ableiten, dass die Zahl der Unter-Dreijährigen, die eine Kindertagesstätte besuchen, in diesem Zeitraum von 657 auf 913 angestiegen ist. Die Betreuungsquote in dieser Altersgruppe (und dieser Betreuungsform) sei damit von 16,7 auf 23 Prozent gestiegen, heißt es. In der Gruppe der Drei- bis Sechsjährigen befanden sich 2013 insgesamt 3648 Jungen und Mädchen in Händen von Kita-Erziehern; ein Jahr später waren es 3729. Dort betrug die Quote 91,1 Prozent.

Zum neuen Kindergartenjahr sind die Zahlen erneut angewachsen

Zum im August gestarteten Kindergartenjahr sind die Zahlen erneut angewachsen, sagt Jugendamtsleiterin Lydia Schallwig. Mittlerweile besuchen 936 U3-Kinder eine Kita, zudem seien 400 Kleinkinder bei Tagesmüttern oder -vätern untergebracht. Da es in Mülheim insgesamt 3994 Kinder gibt, die jünger sind als drei, sei man mittlerweile bei einer stadtweiten Betreuungsquote von 33,4 Prozent angelangt. Rund 100 Kinder stehen noch auf einer Warteliste, „wir werden aber allen ein Angebot machen“. Im Bereich der drei- bis sechsjährigen Kinder betrage die Quote übrigens schon 96,8 Prozent – von insgesamt 4158 Jungen und Mädchen besuchen 4025 eine Kindertageseinrichtung.

Interims-Standorte und Überbelegung ermöglichen die wachsenden Zahlen: An der Kurfürstenstraße in Broich, der Wilhelmstraße in Stadtmitte, dem Erlenweg in Saarn und der Boverstraße in Dümpten sind vorübergehend Kindergartenkinder eingezogen. Langfristig sollen diese Einrichtungen durch neue Standorte ersetzt werden. Und auch den vielen Kitas, die mittlerweile überbelegt sind, soll eines Tages geholfen werden. Laut Schallwig stellt sich dieses Problem übrigens in nahezu allen, außer einigen integrativen Einrichtungen. Das gesetzlich erlaubte Plus von bis zu zehn Prozent werde aber an keiner Stelle überschritten.