Mülheim. . Die Klagen hörte man bereits seit vielen Monaten: Zu unregelmäßig und sehr unzuverlässlig öffnete die Gastronomie im Ringlokschuppen. Nun bleibt sie vorerst komplett geschlossen: Der Duisburger Betreiber, die Jedermann GmbH, ist insolvent.

Die Klagen hörte man immer wieder: Beim „Jedermann“ im Ringlokschuppen steht man viel zu oft vor verschlossenen Türen. Nun ist klar, dass sie sich vorerst auch nicht mehr öffnen. Zum 1. Oktober hat die „Jedermann GmbH“, zu der drei Gastronomiebetriebe gehören, Insolvenz angemeldet. Für das Team des Ringlokschuppens ist das eine schockierende Nachricht, hatte man sich doch wegen seiner langjährigen Erfahrung bewusst für das Duisburger Unternehmen entschieden. Nun arbeitet man in Broich an der Nachfolgelösung.

Das Ende kam nicht ganz unerwartet – das muss Peter Krause einräumen. Auch den kaufmännischen Geschäftsführer des Ringlokschuppens erreichten Klagen von Gästen über unregelmäßige und unzuverlässige Öffnungszeiten. „In den letzten Monaten war es sehr schwierig, das durchzusetzen, was im Pachtvertrag steht“, sagt er. Dennoch kam die Insolvenz für ihn überraschend. Dass auch die zwei Gastrobetriebe in Duisburg bedroht sein könnten, hatte er nicht erwartet. „Das ist für die Angestellten natürlich bitter.“

19 Mitarbeiter und Aushilfen hatte die Jedermann GmbH insgesamt. Ein Viertel der Belegschaft hat ein ehemaliger Mitarbeiter übernommen, der die Kneipe an der Duisburger Koloniestraße unter neuem Namen weiterführen will. Für das Mülheimer Jedermann und den Betrieb an der Schweizer Straße ist das Insolvenzverfahren eröffnet. „Wir versuchen gerade zu ermitteln, warum es zur Insolvenz gekommen ist“, erklärt Clemens Haakmann von der Kanzlei „Henneke Röpke“. Henneke tritt als Insolvenzverwalter auf.

Ein erstes Gespräch mit ihm bewertet Peter Krause als positiv: „Wir hoffen, dass unsere Gastro aus der Insolvenzmasse gelöst werden kann und wir relativ schnell da rauskommen, damit es bei uns wieder etwas zu essen gibt.“ Diese Botschaft ist dem kaufmännischen Geschäftsführer wichtig: Es gibt auch weiterhin etwas zu trinken im Ringlokschuppen. „Die Bewirtung bei unseren Veranstaltungen haben wir immer gemacht.“ Das wird auch so bleiben.

Um einen Nachfolger für die Gastronomie bemüht sich das Team der Kulturstätte bereits. „Natürlich ist im Herbst ein suboptimaler Zeitpunkt dafür“, sagt Peter Krause. Die Hauptsaison sind nun mal warme Monate, wenn die Müga voll ist und auf der Drehscheibe vor der Tür Programm geboten wird. „Der letzte Veranstaltungssommer war super. Beim Kino und bei der Odyssee war’s richtig voll. Da war es umso ärgerlicher, dass wir keine vernünftige Gastro hatten.“ Doch bis zum Sommer will man im Schuppen nicht warten: „Wir überlegen auch, ob eine kurzfristige Übergangslösung in Eigenregie möglich ist.“ Doch spruchreif ist das alles noch nicht, betont Krause: „Der Insolvenzverwalter handelt.“