Mülheim. . Auf Kreativität statt Vokabelpauken setzen die Kooperationspartner beim Projekt „Talent-Campus“, das nun zu Ende ging. Fünft- und Sechstklässler der Realschule an der Mellinghofer Straße lernten dabei spielerisch Englisch und Oberstufenschüler der Gesamtschule Saarn tanzten spanisch.
In den Ferien, so möchte man meinen, haben Schüler Besseres zu tun, als Englisch oder Spanisch zu lernen. Doch die 25 Kinder und Jugendlichen, die in der vergangenen, ersten Woche der Herbstferien den „Talent-Campus“ in der Heinrich-Thöne-Volkshochschule bevölkerten, gaben dem Projekt abschließend beste Noten. Denn dessen Ziel war es, Sprachen mit Spaß zu vermitteln. So setzte man auf Kreativität statt auf bloßes Vokabelpauken.
Das „Th“ ist vorbildlich: „The cat in the hat“, nennt der Junge den Titel des Buches, das als Vorlage für dieses Theaterstück dient. Weiter geht es aber auf Deutsch – alles andere wäre für die schauspielenden Fünf- und Sechstklässler und wohl auch für das Eltern-Publikum zu viel gewesen. Die zwölf Jungen und Mädchen, die die Realschule an der Mellinghofer Straße besuchen, übten das Stück während der Projektwoche ein, bastelten Kulissen und führen es nun bei der Abschlusspräsentation auf. Später sind die 13 Elftklässler der Gesamtschule Saarn an der Reihe: Sie zeigen spanischen Tanz.
Das sind die kreativen Aspekte des Projekts, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und in Mülheim von VHS, den zwei weiterführenden Schulen und dem Kulturbetrieb gemeinsam angeboten wird. Nach dem Mittagessen standen an jedem Tag entweder Tanz oder Theater, Kunst oder spanische Küche auf dem Plan. Einen „niederschwelligen Zugang zu kultureller Bildung“, nennt VHS-Programmbereichsleiterin Nicole Linau das. Doch wird dieser durch klassischen Sprachunterricht ergänzt, der jeweils vormittags stattfand. Die Gesamtschüler beschäftigten sich da etwa mit dem Jakobsweg, berichtet Programmbereichsleiter Karl-Hans Klippel.
Junge Menschen, die sonst vielleicht keinen Volkshochschulkurs belegen würden, will der „Talent-Campus“ ansprechen, will spielerisch Schlüsselkompetenzen vermitteln. Die Beteiligten sind überzeugt, dass das Konzept aufgeht. Dass es gut ankommt, kann Klippel belegen: Einige Gesamtschüler haben sich bereits jetzt nach einem Angebot für die Osterferien erkundigt.